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noritäten”), würde es dem Institut schlecht zu Gesicht stehen, bei einer jeden<br />
Veranstaltung auf ein möglichst “ deutsches” Profil zu setzen.<br />
Um Missverständnisse zu vermeiden: Selbstverständlich ist ein deutsches Element<br />
jederzeit willkommen. Wenn, wie im November 2001, das Landesjugendjazzorchester<br />
Hessen soeben auf Gastspieltournee in Brasilien ist, reihen sich ein oder<br />
zwei Konzerte in São Paulo natürlich glänzend in den Veranstaltungskalender des<br />
Instituts ein. Dasselbe gilt für das hochrenommierte Kölner Klaviertrio, im April<br />
2002 zu Gast. Dennoch ist der Grundzug der Kulturpolitik: Ein breitgefächertes,<br />
vielseitiges Programm, in dem sich Konzerte, Ausstellungen, Theater, Vorträge<br />
und Symposien die Hand geben und das möglichst breite Segmente des Zielpublikums<br />
anspricht.<br />
Im Institut weiss man, dass die Messlatte in einer Stadt wie São Paulo ausgesprochen<br />
hoch liegt, sprich, dass man unweigerlich mit anderen Veranstaltern zu konkurrieren<br />
hat, die unter Umständen schon sehr viel länger “ im Geschäft” sind.<br />
Deshalb liegt es nah, unter der Vielzahl der Kulturzentren, Bibliotheken und Archive,<br />
Museen und Universitäten diejenigen auszusuchen, die Interesse an gemeinsamen<br />
Projekten haben. Die Liste der potentiellen Partner allein in São Paulo ist lang.<br />
Das Arquivo do Estado de São Paulo, das Memorial do Imigrante, das Instituto<br />
Moreira Salles, das Museu Lasar Segall, das Itaú Cultural, das Centro Universitário<br />
(USP), das Instituto de Estudos Avançados (USP) oder der Pátio do Colégio – eine<br />
jede dieser traditionellen und namhaften Institutionen zeigte auf Anfrage immenses<br />
Interesse an einer Zusammenarbeit.<br />
Konkrete Resultate ließen dann auch nicht lang auf sich warten. Schon im August<br />
2001 gelang es dem Institut, einen mit dem Centro Universitário der Universidade de<br />
São Paulo gemeinsam geplanten Konzertzyklus (mit dem klanghaften Namen “ Cantos<br />
do Som”) zu präsentieren. Derselbe darf als richtungweisend für zukünftige Projekte<br />
betrachtet werden. In monatlicher Sequenz gibt es Auftritte gestandener Grössen<br />
der örtlichen Szene, seien dies Solisten oder Ensembles klassischer, populär-brasilianischer<br />
Musik oder des kontemporären Jazz. Durch die Auftritte des Kölner Klaviertrios<br />
und des Landesjugendjazzorchesters unter der Leitung Wolfgang Diefenbachs<br />
erhielt das Ganze noch den erwünschten deutschen Beigeschmack.<br />
Abgesehen von den drei bereits erwähnten Partnerschaften mit dem Arquivo<br />
do Estado, dem Instituto Moreira Salles und dem Centro Universitário, gibt es<br />
mehrere Projekte, welche momentan in der Planungsphase sind. Der Kürze dieser<br />
Darstellung folgend, sei hier nur auf die Zusammenarbeit mit dem Instituto de<br />
Estudos Avançados und dem Memorial do Imigrante verwiesen. Während im<br />
ersten Falle eine konstante, dauerhafte Partnerschaft für Gastvorträge und Seminare<br />
deutscher Wissenschaftler vorgesehen ist, gibt es im Falle des Memorial do<br />
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