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Zeitungsannoncen aus dem Jahre 1850 auf, in denen Sklavenkinder zum Verkauf<br />

angeboten werden z.B. (Jornal do Commercio,24.7.1850): „Vende-se uma negrinha<br />

de perto de 2 annos, muito linda e socegada“ (zit. apud Magalhães & Giacomini,<br />

1983: 79). Das Leben eines Sklavenkindes war also von früher Kindheit an nicht nur<br />

durch Tod, Krankheit und Unter- bzw. Fehl-Ernährung gekennzeichnet, sondern es<br />

konnte bereits in diesem frühen Alter von seiner leiblichen Mutter getrennt werden.<br />

„Sklavenmarkt in der Rua do Valongo (R.J.)„ Quelle: Debret<br />

Manche Sklavenhalter „befreiten“ auch ihre Sklavenkinder (oftmals im Gefolge<br />

der Taufe). In Vila Rica z.B. waren es im Zeitraum von 1719- 1798 ca.10% (vgl.<br />

Venâncio, 1991: 100). Dies geschah jedoch aus Berechnung, denn sie brauchten<br />

nun nicht mehr für den Unterhalt dieser Kinder aufzukommen. Eine Folge davon<br />

war, daß immer mehr Sklavensäuglinge ausgesetzt wurden, um die sich nun die “<br />

Câmaras” (Stadtverwaltungen) kümmern mußten. In Mariana forderten z.B. die<br />

Stadträte im 18.Jh. sogar ein rassistisches „atestado de brancura dos expostos“<br />

(sic!) und verweigerten so den schwarzen Kindern Schutz und Betreuung<br />

(Venâncio, 1991:101; Mello de Souza, 1991:35).<br />

Im 19.Jh. begann sich dieses Verhalten der Sklavenhändler zu verändern und<br />

sie „befreiten“ immer weniger Sklavenkinder, weil deren Preis zu steigen begann

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