194 kommen geschützt und damit streng kontrolliert werden müssen (MMA 2001). Nach dem Scheitern früherer Regierungsinitiativen zur Eindämmung zerstörerischer Formen der Waldausbeutung wurde 1997 mit der Zertifizierung begonnen, die die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards voraussetzt und nachhaltige Waldbewirtschaftung fördern soll. Unter den Zertifizierungsinitiativen zeichnet sich der Forest Stewardship Council (FSC) aus. Heute gibt es nur eine beschränkte Anzahl an Unternehmen in Brasilien, die dieses Zertifikat des FSC erhalten haben. Nur eines dieser Unternehmen - die Schweizer Firma Cia. Mil Madeiras im Staat Amazonas - produziert Holz in den natürlichen Waldbeständen Amazoniens. Die Nachfrage nach diesen Zertifikaten hängt von der Sensibilisierung der Holzverbraucher sowie den internationalen Handels- und Marktregulierungen ab. Bundesstaaten Pará Amazonas Amapá Roraima Maranhão Tocantins Mato Grosso Rondônia Acre Amazônia Legal Tabelle 1: Regenwaldzerstörung in der brasilianischen Planungsregion Amazônia Legal (in % der natürlichen Waldfläche der Bundesstaaten) Natürliche Regenwaldfläche* (in 1000 km²) 1.183,6 1.531,1 137,4 172,4 145,8 30,3 527,6 212,2 152,4 4.092,8 Anteil an der Staatsfläche (in %) 93,8 97,2 98,4 76,4 55,7 10,9 58,6 89,1 99,7 81,3 1975 0,7 0,05 0,1 ? ? ? 1,1 0,3 0,8 Regenwaldzerstörung** in % 1978 1988 1990 1995 4,5 11,1 12,2 14,3 0,1 1,3 1,4 1,7 0,1 0,6 0,9 1,3 0,1 1,6 2,2 3,0 43,8 62,3 64,1 67,1 10,6 71,2 75,5 82,9 3,8 13,6 15,8 21,3 2,0 14,1 15,8 21,7 1,6 5,8 6,8 8,7 * Werte nach: SKOLE/TUCKER 1993, Tabelle 2, S. 1906 * * Werte nach: INPE 2000 (absolute Werte der Entwaldung: eigene %-Berechnung in Relation zur natürlichen Regenwaldfläche) – Werte: 1978 (Januar), 1988 (April), 1990 ff. (August) 0,6 3,7 9,2 10,1 12,1 2000 (inkm²) 2000 16,9 200.118 2,0 30.322 1,4 1.963 3,7 6.386 71,5 104.256 88,6 26.842 27,3 143.930 27,4 58.143 10,3 15.767 14,4 587.727
El Niño-Ereignisse und Waldbrände in den Regenwäldern Amazoniens El Niño-Ereignisse sind im Amazonasgebiet seit 2000 Jahren bekannt (MEGGERS 1994), treten allerdings in den letzten zwei Jahrzehnten immer häufiger auf. Sie sind in Amazonien mit langen Trockenperioden verbunden, die ausgedehnte Flächen betreffen. Hinzu kommen geringere Niederschläge als Ergebnis der zunehmenden Regenwaldzerstörung im Amazonasgebiet (NOBRE et al. 1991). Verbunden mit selektivem Holzeinschlag führt dies zu einer erhöhten Brandgefahr der tropischen Regenwälder, die unter normalen Bedingungen kaum brandgefährdet sind. Während der extremen Trockenheit von Juli/August 1997 bis April/Mai 1998 verursachten ausbleibende Regenfälle in weit voneinander entfernten Regionen ein enormes Niederschlagsdefizit im Vergleich zu den Regenmengen in “ durchschnittlichen” Jahren (NEPSTAD/MOREIRA/ALENCAR 1999) (siehe Fig. 4). Die Konzentration der Waldbrände auf die südlichen und östlichen Teile von Amazônia Legal zeigt die Ausmaße der Waldzerstörung, die sich in einem riesigen Bogen von Rondônia über Nord-Mato Grosso und Südost-Pará nach Maranhão erstreckt (siehe Fig. 5) und nicht nur große Mengen an CO 2 -Emissionen (FEARNSIDE 1997), sondern auch eine ausgedehnte Verarmung der amazonischen Regenwälder verursacht (NEPSTAD et al. 1999). Fallstudie Roraima In einigen Regionen Amazoniens, so z.B. im nördlichsten Bundesstaat Roraima, kam es zu riesigen Bränden. Nach einer außergewöhnlichen neunmonatigen Trokkenheit hatten Flächenbrände Anfang 1998 katastrophale Folgen. Brände, um Feuchtsavannengebiete für die Rinderweidewirtschaft nutzbar zu machen, als auch Brandrodungen von Waldkolonisten sprangen auf angrenzende, durch das El Niño- Phänomen ausgetrocknete Regenwälder über. Eine Feuerfront von 115 km Ausdehnung bedrohte Ende März 1998 selbst die dichten Waldgebiete nahe des Reservats der Yanomami-Indianer (KOHLHEPP 1998b). In Roraima wurde insgesamt eine Fläche von 33.000 km 2 durch die Brände zerstört, davon waren fast 10.000 km 2 Regenwälder (siehe Fig. 6). Roraima wurde zum Notstandsgebiet erklärt. Nationale und internationale Hilfsorganisationen mussten sich um die dadurch entstandenen Probleme kümmern. Als Konsequenz aus dieser Katastrophe wurden Maßnahmen zur Verringerung des Brandrisikos und neue Organisationsstrukturen und Techniken zur Brandbekämpfung sowie Ausbildungsprogramme eingeführt. Die Verwundbarkeit der amazonischen Regenwälder im Hinblick auf die El Niño- Trockenperioden nimmt stark zu. Nach einer Brandrisiko-Karte von Amazonien waren in der zweiten Jahreshälfte 1998 intakte Regenwälder in der Größenord- 195
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