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lichkeit nachging, war der aus Recife (Pernambuco) gebürtige Historiker Dr.<br />
Guilherme Auler. Die früheste Bekanntschaft mit der Tätigkeit Bloems habe er vor<br />
vielen Jahren bei seinen Forschungen über die Geschichte der Befestigungsanlagen<br />
der Insel Fernando de Noronha gemacht. Gegen Ende 1825 sei Bloem dort<br />
erschienen, um diese Anlagen zu besichtigen und ein Projekt über ihre Verbesserungen<br />
auszuarbeiten. Er wird deshalb 1826 zu ihrem Kommandanten ernannt<br />
und verbleibt dort bis 1829. Über diese Zeit Bloems schreibt der Historiker und<br />
Geograph Guilherme Studart, Baron von Studart (1856 – 1938), in „Geographia do<br />
Ceará“ (Fortaleza 1924, S.200), Bloem habe auf Fernando de Noronha aus Eifersucht<br />
Alexandre Raimundo Pereira Ibiapina ermordet.<br />
Dazu in der Revista Trimensal do Instituto do Ceará (Tomo XXVIII-Anno<br />
XXVIII,1914, S.71): “ In Ceará wurde gleichfalls verurteilt [als Teilnehmer an der<br />
Confederação] Raymundo Alexandre Pereira Ibiapina zu lebenslänglicher Verbannung<br />
und [Zwangs-] Arbeit an öffentlichen Einrichtungen auf der Insel Fernando de<br />
Noronha, wo er starb.“ Diese Auskunft stellt in Zweifel, ob Bloem wirklich aus Eifersucht<br />
die oben genannte Bluttat beging; denn es trafen sich auf der Insel zwei alte<br />
Gegner wieder, und diese Gegnerschaft hatte nichts mit Eifersucht zu tun. Bloem war<br />
Beisitzer einer von der siegreichen Behörde ernannten Kommission gewesen (wie<br />
weiter unten geschildert werden wird), welche die unterlegenen Aufständischen<br />
verurteilen sollte; er stand also damals als Richter Ibiapina gegenüber. Auf der Insel<br />
trafen sie sich wieder; der eine war dort Kommandant, der andere Sträfling. Was<br />
dann geschah, ist nicht in Einzelheiten überliefert, führte aber zum Tode des Sträflings.<br />
Vielleicht musste sich Bloem gegen einen Angriff des Verurteilten wehren, der<br />
in ihm einen seiner Richter erkannte, dieser aber wahrscheinlich nicht seinen ehemaligen<br />
Angeklagten. Vielleicht war der Sträfling Pereira Ibiapina auch ein Verwandter<br />
von Francisco Miguel Pereira Ibiapina, der von dem „Blutgericht“ , dem Bloem als<br />
Beisitzer angehört hatte, zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Es könnte also<br />
Rachsucht gewesen sein, die den Sträfling bewog, den Kommandanten anzugreifen.<br />
Aulers Forschungen über die Geschichte seiner Heimatstadt und seines Heimatstaates<br />
führten ihn dann erneut zu Bloem, und er stellte die Frage nach dem Lebenslauf<br />
dieses bemerkenswerten Deutschen in “ Os Colonos de Santa Amélia<br />
(Pernambuco-1829) e o Diretor Major Bloem“ , Recife 1964. Er fand die Nachricht,<br />
Bloem habe sich in einem Anfall von Verzweiflung 1851 in Rio das Leben genommen.<br />
Auler durchforschte dort Archive der Polizei und der Kirchen, suchte in den<br />
Kirchhöfen nach einer Grabstätte des hohen Offiziers, selbst im englischen, wo<br />
zumeist auch Protestanten anderer Volksangehörigkeit bestattet wurden. Alles vergeblich.<br />
Schließlich besorgte er sich aus dem Heeresarchiv die “ Fé de Oficio“ Bloems,<br />
worunter man das Dienstzeugnis eines Militärs verstehen kann, das auch bei Beam-