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ßen mit Straßen-Verkehrsachsen verbunden werden. Die Wasserstraße des Rio<br />

Madeira, die ganzjährig durch moderne Lastkähne befahrbar ist, wurde mit<br />

sehr geringem finanziellen Aufwand modernisiert und wird für den Sojatransport<br />

mittels Schleppkähnen von bis zu 6000 t Fracht flussabwärts nach Itacoatiara<br />

am Amazonas, östlich von Manaus, immer wichtiger. Von dort aus ist es möglich,<br />

Soja mit Hochseefrachtern (bis 80.000 GRT) auf den europäischen Markt zu<br />

exportieren. Im Vergleich zu den Häfen in Paranaguá und Santos, die über 2000<br />

Straßenkilometer entfernt im Süden und Südosten Brasiliens liegen, wird durch<br />

den direkten Abtransport nach Norden viel Zeit und Geld gespart.<br />

Zusammen mit der Erneuerung der BR-364 (Cuiabá - Porto Velho) und dem<br />

Ausbau der BR-163 (Cuiabá-Santarém) ist das steigende Transportaufkommen<br />

auf den Wasserwegen durch die schnell zunehmende Sojaproduktion und die<br />

Rinderweidewirtschaft von Mato Grosso nach Norden ausgerichtet. Heute wird<br />

die Sojaproduktion in dieser Region auf ungefähr 6,5 Millionen Tonnen geschätzt,<br />

die Produktion von Mais auf 1,4 Millionen Tonnen und der Rinderbestand<br />

auf 18 Millionen Stück.<br />

Der Boom der Agroindustrie läßt in Porto Velho, der Hauptstadt von Rondônia,<br />

ein neues Hafenzentrum entstehen, mit 1,6 Millionen Tonnen Umschlag und<br />

einem neuen Container-Terminal im Bau.<br />

Durch die Verbesserungen im Fernstraßen-System in Mato Grosso und Rondônia<br />

wird der Verkehr von Südbrasilien zur Freihandelszone in Manaus sukzessive<br />

von der herkömmlichen Route Brasília - Belém nach Porto Velho verlegt. Dies<br />

ermöglicht, daß Fracht aus Manaus – wie zum Beispiel Haushaltsgeräte - auf<br />

dem Rückweg nach Süden und Südosten transportiert wird.<br />

Die Hauptinteressen des Infrastrukturprojekts liegen in der Asphaltierung der 490<br />

km langen Strecke von Sena Madureira nach Cruzeiro do Sul auf der BR-364 in<br />

Acre – mit der Vorstellung, daß man in Zukunft den Pazifik auf dem Landweg<br />

erreichen könnte – und der Reaktivierung der zur Zeit unpassierbaren Strecke<br />

von Porto Velho nach Manaus (BR-319). Die höchst fragliche Wiedereröffnung<br />

der Straßenverbindung nach Manaus scheint mit Blick auf die Wasserstraße des<br />

Madeira unnötig zu sein. Die Verbesserung der Straßen im Gebiet des Rio Purús<br />

haben ebenfalls die Verbindung von Wasser- und Straßentransport zum Ziel.<br />

Erwähnenswert ist noch, dass es bis heute keine offiziellen Pläne zur<br />

Asphaltierung der Straße Cuiabá - Santarém (BR-163) im Rahmen des Programms<br />

„Avança Brasil“ gibt. Aber es erscheint zweifelhaft, ob auf Druck von wirtschaftlichen<br />

und regionalen Interessengruppen – v.a. Holzfirmen – dieses Ziel nicht<br />

doch zwischen der Grenze von Mato Grosso und Pará sowie Santarém angestrebt<br />

werden wird.

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