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Innerhalb einer neuen Raumordnung bleiben zwei Hauptregionen<br />

(BECKER 2001):<br />

1. Amazônia Central, das hauptsächlich den Staat Pará und den Osten des Staates<br />

Amazonas umfasst, von Transportachsen südlich des Amazonas durchzogen<br />

wird und verschiedene Indianerreservate und Schutzgebiete aufweist. Die Verwundbarkeit<br />

dieser Region ist sehr hoch, da sie durch das Vordringen der<br />

Agroindustrie vom südlichen und östlichen Amazonien und Infrastrukturprojekte<br />

im Rahmen von „Avança Brasil“ stark unter Druck gerät (siehe Fig. 10).<br />

Das Ziel für eine zukünftige Entwicklung muß die Vereinbarung von Nutzung<br />

und Erhaltung sein. Das Gebiet nördlich des Amazonas sollte größtenteils als<br />

Naturschutzgebiet ausgewiesen werden.<br />

2. Amazônia Ocidental, die große Region westlich der zentralen Achse Rio Branco-<br />

Porto Velho-Manaus-Boa Vista gelegen, weist bis jetzt eine sehr niedrige<br />

Entwaldungsrate auf und sollte deshalb für Schutzmaßnahmen vorgesehen werden.<br />

Große Indianerreservate, die Einrichtung des sogenannten zentralen ökologischen<br />

Korridors entlang des Rio Solimões und neue Schutzgebiete wie die “ Reservate<br />

für nachhaltige Entwicklung“ müssen gegen jegliche Entwicklungseuphorie<br />

geschützt werden. Dies könnte mit Hilfe des SIVAM-Programms - die satellitengestützte<br />

Radarüberwachung Amazoniens – durchgeführt werden, was auch der<br />

besseren Kontrolle des wachsenden Drogenhandels dienen würde. Keine Straße<br />

und kein Großprojekt sollte in dieser Region erlaubt werden (siehe Fig. 10).<br />

In Brasilien wird zunehmend befürchtet, daß aufgrund des Plan Colombia,<br />

der in Kolumbien dem Cocaanbau, der Kokainproduktion und den Drogenkartellen<br />

mit militärischer Unterstützung der USA den Kampf ansagt, ein verstärktes<br />

Einsickern der Drogenmafia in das westliche und nordwestliche brasilianische<br />

Amazonasgebiet erfolgen wird.<br />

Die traditionelle geopolitische Vorstellung von Amazonien als einem riesigen<br />

menschenleeren Raum, die sich in den Programmen zur Regionalentwicklung<br />

der letzten Jahrzehnte widerspiegelt, ist ein fundamentaler Irrtum. Heute konkurrieren<br />

das Konzept der Nachhaltigkeit als einzige akzeptable Alternative für eine<br />

zukünftige Entwicklung (ANDERSON 1990; GOODMAN/HALL 1990, CLÜSENER-GODT/SACHS<br />

1995; HALL 2000, u.a.) und das Konzept der „productive conservation“ (HALL 1997)<br />

mit dem meist zerstörerischen Entwicklungsansatz von Großprojekten und -<br />

programmen in Amazonien.<br />

Außerdem bedroht der Vorschlag der Vertreter der Großgrundbesitzer im brasilianischen<br />

Kongress, die Forstgesetzgebung (Código Florestal) aufzuheben, die verlangt,<br />

daß private Besitzer 80% ihres Landes in Amazonien waldbedeckt belassen müssen,<br />

massiv die Regenwälder Amazoniens. Im Gegensatz zur CONAMA (Conselho Nacional<br />

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