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Ähnlich wie in den Bibliotheken wird auch im Archiv eine vollständige
Informatisierung des Personen- und Sachkatalogs erstrebt. Beide Bereiche zählen
momentan etwa 100.000 Einträge, die bislang auf Karteikarten erfolgten. Schon
in recht naher Zukunft wird man hier auf eine über das Internet abrufbare Datenbank
verweisen können (selbstverständlich nicht ohne vorausgehende Konsultation
und Autorisierung).
Sowohl bei der Anschaffung neuer Literatur wie der Aufarbeitung wichtiger
Bibliographien werden beachtliche Anstrengungen unternommen, um dem Ruf
einer modernen, benutzerfreundlichen Bibliothek zu entsprechen. Die Restaurierung
alter, teilweise ausgesprochen wertvoller Bücher (einige in ihren Originalausgaben
aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert) ist ein weiteres Projekt, welches in
absehbarer Zeit in Angriff genommen wird.
Abgeschlossen ist hingegen bereits das Projekt der Mikroverfilmung alter
Zeitungsbestände. Die technische Abwicklung unterlag dem Arquivo do Estado
de São Paulo. Das zu Beginn des Jahres 2001 angelaufene Projekt wurde zu jeweils
50% vom Deutschen Auswärtigen Amt und der Fundação Visconde de Porto
Seguro finanziert. Dem Institut bleiben durch die Verfilmung etwa 550.000 Seiten
aus in Brasilien erschienenen deutschsprachigen Zeitungen erhalten, deren
Erscheinungsdatum bis auf 1880 zurückreicht – ein in seiner Vollständigkeit einmaliger
Bestand, welcher als wahrer Kulturschatz eingestuft werden darf. Weder in
Brasilien noch im übrigen Lateinamerika dürfte es ein größeres oder besser erhaltenes
Archiv deutschsprachiger Zeitungen geben. Das Martius-Staden Institut und
seine Sponsoren leisten durch die Mikroverfilmung einen beeindruckenden Beitrag
zum Kulturerhalt, insofern sie ungemein wichtige Quellen der Geschichte deutscher
Immigranten in Brasilien für zukünftige Generationen “ verewigen”.
Zusammenfassend lässt sich für die Bereiche “ Bibliotheken und Archive” feststellen,
dass sich das Institut auf dem richtigen Weg befindet. Die Kontinuität der
Arbeiten sowie die hier nur kurz angerissenen mittel- und langfristigen Projekte
werden dem Institut innerhalb der nächsten Jahre zu einem neuen Profil verhelfen,
welches im Einklang mit den Erfordernissen einer modernen Mediengesellschaft
stehen wird.
Deutsch-brasilianische Begegnungsschulen
Eine wichtige Komponente für die Kulturpolitik des Instituts sind die Schulgemeinden
der im Großraum São Paulo/Campinas vertretenen deutsch-brasilianischen
Begegnungsschulen. Zu diesen zählen die vier Einheiten des Colégios