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Aufenthaltes in Fortaleza-Ceará erfolgte auch Bloems Heirat. In”Famílias Brasileiras<br />
de Origem Germânica” findet sich in Band IV, Seite 602 folgende Angabe:<br />
„Johannes Blohm, geboren in Deutschland, Hauptmann im Ingenieurkorps,<br />
lebte in “ Cidade de Fortaleza do Ceará Grande“ , als er in Recife durch Vollmacht,<br />
ausgestellt zugunsten von Luiz da Costa Porto-Carrero, im Jahre 1824/25 Maria<br />
Carolina de Albuquerque e Mello heiratete, geboren in Rio Grande do Norte, Tochter<br />
von Luiz da Costa Ferreira Quatorze und Ana Teodora Ferreira de Mello. Die<br />
Braut war Schwester des Barons do Forte de Coimbra.“<br />
Ab Ende 1825 bis 1829 lebt Bloem auf der Inselgruppe Fernando de Noronha<br />
und leitet anschließend die Siedlung Colônia de Santa Amélia. Bloems Aufenthalt<br />
in Pernambuco dauert bis 1834, beschränkt sich aber nicht auf Lösung von Routineaufgaben.<br />
Das Munizip Recife ernennt ihn zum Architekten der Stadt. Schon im Mai<br />
1826 hatte er Pläne über Anlage von Straßen im Aufschüttgebiet von Afogados<br />
vorgelegt. In der Fé de Oficio sind nach Auler mehrere Kommissionen erwähnt,<br />
denen Bloem angehörte u.a. Oktober 1829 Plan der Strecke zwischen Recife und<br />
Olinda; Oktober 1830 Meeresstatistik der Provinz; Februar 1831 Projekt eines Universitätsgebäudes<br />
im Kloster Carmo in Olinda wie auch Projekte, Pläne und Kostenanschläge<br />
für vier Straßen, die von Recife nach Igaraçú, Pau Dalho, Santo<br />
Antão und Ponte de Carvalhos führen sollten.<br />
Infolge des Erlasses vom Juni 1831, der alle Ausländer aus dem Heer entfernte,<br />
wird auch Bloem verabschiedet, aber einen Monat später in Würdigung seiner<br />
Verdienste während der Unabhängigkeitsbewegung wieder als Major eingestellt,<br />
wie übrigens andere ausländische Offiziere gleichfalls, darunter verschiedene deutsche.<br />
Von 1834 bis 1842 hält Bloem sich in Ipanema bei Sorocaba, Provinz São<br />
Paulo, auf, wo er zunächst den Zustand von Anlagen untersuchen und ein Projekt<br />
zur Verbesserung und Erweiterung derselben einreichen sollte. Man übertrug ihm<br />
dann die Leitung des Eisenwerkes São João de Ipanema. Die Hütte war nach der<br />
Verwaltung von Varnhagen, Vater des bedeutenden Historikers Visconde de Porto<br />
Seguro, vernachlässigt worden. Jesuino Felicíssimo Jr. “ História da Siderurgia de<br />
São Paulo”(S.Paulo, 1969, S.81) berichtet, dass Ende 1833 Oberst João Florêncio<br />
Pereira die Leitung der Hütte übernommen habe, der kein Fachmann war und nur<br />
einmal wagte, einen Hochofen in Betrieb zu nehmen, was ihm völlig misslang. Er<br />
schrieb dieses Versagen dem ihm beigegebenen Adjutanten zu, Major des Ingenieurkorps<br />
Johann Bloem, der Sabotage begangen habe. Oberst Pereira wurde aber<br />
entlassen und Bloem Anfang 1835 mit der Leitung des Eisenwerkes betraut. Nach<br />
Felicíssimo Jr. V verlieh dieser der Hütte eine neue Blüte.<br />
Auler erwähnt auch nach der Fé de Oficio die von Bloem in Deutschland angeworbene<br />
Handwerker- und Arbeiterkompanie, die Gegenstand einer eigenen<br />
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