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Die Brandenburgische Kanzlei und das Urkundenwesen wahrend ...

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100 -<br />

Wenn liiei-naeii ein Zweifel darüber nicht möglich ist, <strong>das</strong>s die<br />

<strong>Kanzlei</strong> init dem Datuin ein Moment, <strong>das</strong> vor der Amisfert igung der fleimmschrift<br />

liegt, im Auge hatte, so wird für die Entscheidung,. welches<br />

dieser Momente als <strong>das</strong> wirklich bestimmende anzunehmen ist, folgende<br />

Beobachtung einen Anhalt bieten. In einer grossen Reihe von<br />

Urk<strong>und</strong>en, deren Zahl den Gedanken an eine A usrmalimnee.rseheiiitiug<br />

von vornherein ausschliesst, finden Wir am Eingange der Narratio<br />

\Vendungeii der Art, <strong>das</strong>s der <strong>und</strong> der «hcwte imtite (latliln disses<br />

briefs» vor dem Kurfürsten erschienen sei <strong>und</strong> ihm gewisse Bitten<br />

vorgetragen habe, die er ihm nun erfüllen wolle oder dergl. hie<br />

l)atiermingsforinel lautet in liwi meisten dieser Fälle, wie gewöhnlich<br />

der brief ist gegeben am, oder bloss : gegeben am . . In diesen<br />

Wendungen «hewl datum e diesses biiefs» kommt die Beziehung der<br />

Datierung auf den Ta g deutlich zum Ausdruck, an welclieiii der<br />

Markgraf die Bitte des betreffenden zu erfüllen versprach, <strong>das</strong> heisst,<br />

an dem die Handlung stattfand, iii der, wie wir dargelegt liabeii, 2<br />

der Fürst nach Eröffnung seines Entschlusses an den Ein pfLinger den<br />

Beurk<strong>und</strong>ungsbefehl erteilte. Aus dein Datuiii ist mithin mit Sicher-<br />

Ijeit nur auf die Zeit <strong>und</strong> den Ort der Handlung zu sehliesscii, denn<br />

da es sehr fraglich ist, ob der Beurk<strong>und</strong>ungsbefehl aLiell immer<br />

noch an demselben Tage der <strong>Kanzlei</strong> Überbracht wurde, so sind<br />

wir nicht berechtigt, ohne weiteres die Angaben der Datierungsflirmel<br />

auch auf die Relation, oder gar spätere Akte zu beziehen.<br />

<strong>Die</strong> Annahme, <strong>das</strong>s im l)atuin der Urk<strong>und</strong>en der Tag, an dent<br />

die Handlung vor sich ging, festgelegt worden ist, erhält einen<br />

wesentlichen Stützpunkt in den kunzeii Notizen, -, welch(-, die Belehirmungen<br />

oder dergl. betreffen, über dio urk<strong>und</strong>liche Zeugnisse<br />

nicht ausgefertigt worden waren, bei denen also allein dio Ilan(1li 1 ltg<br />

stattgef<strong>und</strong>en hatte, von der Beurk<strong>und</strong>ung jedoch 1 VOl 1 vuiiihierei,<br />

abgesehen worden war. Auch diese sind mit Orts <strong>und</strong> Zeitangaben<br />

1 Ich führe mehrere willkührlich herausgegriffene, Urk<strong>und</strong>en an, in denen sich<br />

solche Vermerke finden, z. B Or. 1409. Oktober 4. Lichterfelde (St. A.) ungedruckt;<br />

Riedel A. Bd. X S. 310. a Bd. V S. 9. C. Bd. III S. €2 u. s. w. Raumer Bd. 1 S. 179,<br />

U. S. W.<br />

2 Vgl. S. )5.<br />

8 Vgl. Kapitel IV S. 76, 77 <strong>und</strong> Kapitel VII S. 114.

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