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Die Brandenburgische Kanzlei und das Urkundenwesen wahrend ...

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<strong>Die</strong> Unterfeitigurigen sind wohl stets von dem betreffenden<br />

Beamten, der in derselben bezeichnet ist, eigenhändig geschrieben<br />

worden. Ich habe auf den Ori ginalen Vermerke gesehen, in denen<br />

\Valdow, Sommer, Ki'aelil <strong>und</strong> iloweck als die Austrtigei genannt<br />

werden. Für dcii letzteren ‚ dessen Haiidsclirift uns aus einem<br />

naehweislich eigeuliiiidig gesehric] lelicil Sühriftstücke bekannt ist,<br />

glaube ioli mit Sicherheit behaupten zu können, (lass er die Unterfertigung<br />

ai tt dein Originale, dessen Text von der Hand eines andern<br />

geschrieben ist, hinzugefügt, hat.<br />

<strong>Die</strong> HaiiiIsclirift der amidereri kenne ich nicht. Weiiii wir aber<br />

wahrnehmen, <strong>das</strong>s die Unterfertigung, in der Walduw au ft ritt,2<br />

VOfl aiiderer 11 and herrührt, als die Urk<strong>und</strong>e selbst, <strong>das</strong>s ferner die<br />

drei Vermerke, die Sommer nennen, voij einer <strong>und</strong> derselben Flaiid<br />

gesehriehon sind, ol)- ,leioli die originale sonst, auf verschiedene<br />

Schreiber zu deuten scheinen, so ist hieraus meines Erachtens mit<br />

grosser \\Tahrselieinhichkei t zu seid iessen, <strong>das</strong>s Waldow <strong>und</strong> Sommer<br />

die Unterfertiguiigeii ei genhändi g auf die fleiiischriften gesetzt haben.<br />

Was Kracht betrifft, so war numtei' deii Originalen nur eins<br />

mit der Notiz «ad mnaimdal mumm doinini Marehiiniiis Heimicz kracht »<br />

versehen. <strong>Die</strong>ser Vermerk ioihmrt, wohl von der llan(I des Urk<strong>und</strong>enschreibers<br />

selbst, hier, ist aber was sich aLLS der \erschiedenheit<br />

der Dinte mit Sicherheit ergieht erst nachträglich hinzugefügt<br />

wo)-den. Wenn es nun richtig ist, <strong>das</strong>s Uiiterfrtigung <strong>und</strong> Text<br />

in dieseum Falle von deimiselben Beamten gesehiriebemi sind, so hat<br />

vermutlich Kracht dii se Urk<strong>und</strong>e selbst ins Beine eingetragen im d,<br />

nachdeiii er sie dciii Kaiizleihraueiie entspreehoiid miiit deni Commcepte<br />

verglichen hatte, dcii Cii terfertignngsverinem'k hminziigesetzt.<br />

Dass Kracht, trotzdem er Leiter der <strong>Kanzlei</strong> war, iiii Jahre 1410<br />

Reinschriften der Urku i iden bisweilen noch selbst, angefertigt hat,<br />

ist, wie ioli glaube, bei der Organisation der <strong>Kanzlei</strong> zu dieser<br />

1 Vgl. Anhang II S. 154.<br />

2 Or. 1412 Oktober 28. Frankfurt a. 0. Karthause (St. A.). Anh. 1 5. 139,<br />

Or. 1428 März 17. Kl. <strong>Die</strong>sdorf (St. A.), Or. 1431 Juni 26. Johanniterorden St. A.),<br />

Or. 1433 Januar 4. Johanniterorden (St. A.), Anh. 1 S. 140. 141.<br />

Or. 1440 April 27. Frankfurt a. 0. Karihause (St. A.), Anh. 1 S. 145.<br />

siehe unten 5. 122.

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