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Die Brandenburgische Kanzlei und das Urkundenwesen wahrend ...

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Bevor wir auf die Formulatur der l)randeliburgisellen Urk<strong>und</strong>en<br />

eingehen, ist zu bemerken, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Forineiwesen in den Urk<strong>und</strong>en<br />

unserer Epoche für die Charakterisierung der betreffenden<br />

Urk<strong>und</strong>en nur von geringem Werte ist. War die deutsche Sprache<br />

schon an <strong>und</strong> für sich für (lic Durchführung der stalTen, scliabloneuartigen<br />

Forinulatur, wie sie im früheren Mittelalter im Gebrauche<br />

\srai , viel weniger geeignet, als die lateinische, so macht sich, \V1O<br />

bekannt ist, seit dein iten Jahrh<strong>und</strong>ert überall in schriftlichen<br />

Aufzeiel inungen <strong>das</strong> Bestreben immer mehr ge1tnd, sich vom<br />

Schwulst des lateinischen Stils frei zu machen <strong>und</strong> dieGedanken<br />

in kürzererer <strong>und</strong> einfacherer Form zum Ausdruck zu bringen.<br />

Als eine Folge hiervon ist es zu betrachten, wenn die Urk<strong>und</strong>enform<br />

ein des früheren Mittelalters in dein XV. Jahrhu iidert zum<br />

teil schon ganz beseitigt sind, zum teil vereinfacht tiiid zusammengezogen<br />

erselt einen.<br />

Ich werde mich mit dem Formeiwesen, dein meines Ejacimteus<br />

bei seiner geringen Bedeutung einen Anspri mcli auf eingehendere<br />

Behandlung nicht ztmkoiiiint., kurz fassen. Es wird genügen, eine<br />

kurze Uebersicht über die gebräuchlichsten Formen zu geben.<br />

<strong>Die</strong> In vo catio ist aus dcii deutschen Urk<strong>und</strong>en verschiviiiiden,<br />

imimter den lateinischen ist sie mii nur auf zwei Urkitmicicim in<br />

der Form « In nomine dornini » 1 <strong>und</strong> « In nomitme samicte cl individue<br />

trinitatis Amen » 2 begegnet. 1)otli beide St ücke eimtlialteii<br />

auch sonst gewisse bemerkenswerte Eigentümliehikeiteim, die vielleicht<br />

daraus erklärt werden kniiten, <strong>das</strong>s die Urk<strong>und</strong>en ausserhalb<br />

der kurfürstlichen Kaiizlei entstanden sind.<br />

<strong>Die</strong> A ren ga hat mit, der Verkürzung der Formeln <strong>und</strong> der<br />

Einführung der deutschen Sprache weielmeii rn«sserm. \Veriri wir<br />

lmiii <strong>und</strong> wieder in den Schieiikungsu rk<strong>und</strong>eu für Kirchen in dei<br />

Narratio nach der Aufzählung der eigentlichen Gründe, die diesen<br />

Gnadenakt veranlasst haben, die Bemerkung lindeim <strong>und</strong> (lurell<br />

liolinung des ewigen lebens nach discr weit » oder dergl. ' so ist<br />

1 Riedel A. Bd. XXIII S. 257.<br />

2 Or. 1452 April 17. Domstift Stendal ; bei Riedel A Bd. V 5, 218. In dem Drucke<br />

bei R. fehlt die luvocatio, <strong>und</strong> als Datum der Urk<strong>und</strong>e ist irrtümlich der 21. Februar<br />

angegeben.

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