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Die Brandenburgische Kanzlei und das Urkundenwesen wahrend ...

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IIohenzolleiii hatten zweifellos, wie dil<br />

ei deii Kaisern aus'-<br />

st.ellteii, den (liattkter ö[Teiitlicliei ETi] iii iden<br />

NN- 4-) r Zeiigenreilieii in den Diplomen bege gnen, sind es v<br />

zugsweise zwei Zwecke, denen sie dienen sollen. Einmal hiandell<br />

es sich darum, bei Regieriingsakteii von grösserer Bedeutung durch'<br />

die Aulähilung einer aiiscluilielieii Schar einthussreicliei Persönlichkeiteri<br />

die Zustimmung dieser Männer zu der hetretTeiideii Handhing<br />

darztithun, sei es nun, <strong>das</strong>s die Einwilligung der zur rIei<br />

nalirne all der Verwaltung des Landes berechtigten stäiidiscliei i<br />

Elemente hervorgehoben, sei es, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> zustimmende Verhalteii<br />

(1er angeseheneren Bäte ani Hofe besonders 711111 Ausdruck gebracht<br />

weiden sollte, damit so die Einmütigkeit des Fürsten tiiiil seiner<br />

Ratgeber in dieser Angelegenheit klar zu Tage träte.<br />

<strong>Die</strong> zweite Absicht, die öfter mit der Hinzufü gun g von '/.ciigeii<br />

verb<strong>und</strong>en wurde, ist eine rein äusserliche, sie soll die gläiizciidei'e<br />

Ausstattung, <strong>das</strong> feierliche Aussehen der Diplome fördern. lii<br />

diesetii Sinne finden wir die Zeugeiihisteii iii solchen Urkiiiidei<br />

deren Empfänger geistliche Verbiiidi ingcli wie Orden, Klöster umd<br />

dergleiclieii, oder Männer iii hervorragenden Stellungen waren, di'<br />

eine möglichst sorgfl'tltige Ausstattung der für sie bestimmten Originale<br />

wüiiscliteii <strong>und</strong> - was für die Art der herstellung di<br />

Diplome dieser Zeit als ciii wesentliches Moment anzusehen ist -<br />

der <strong>Kanzlei</strong> audi zu belohnen gewillt waren. So galt die BetTentung<br />

der zur Beurk<strong>und</strong>ung gelangenden Handlung keineswegs nicht'<br />

als der alleinige Faktor, der für die Hinzufü gun g der Zeugenreihic<br />

bestimmend war, sOndern der \'\unscli miiid die Bereitwilligkeit des<br />

Eimipflingei's zu einer gewissen Taxzaliluiig in dciii hetrefleiideit<br />

Falle war, wie es scheint., in dieser Beziehung vie1fite 1 ciii wesentliches<br />

Moment.<br />

\yi t' werden daher die Anführun g von Zeugen in erster Linie<br />

1 Wenn zum Beispiel unter der Urk<strong>und</strong>e vom 20. Januar 1469, durch die der Kurfürst<br />

Friedrich 11. die Schlosskapelle in Cöln zum Domstift erhebt, i ,B. U. B. S. 440 ff.)<br />

es mit Domherren besetzt <strong>und</strong> ihm wesentliche Einkünfte beilegt, eine lange Reihe von<br />

Zeugen folgt, unter denen die Bischöfe von Lebus <strong>und</strong> Havelherg, der Meister des<br />

Johanniterordens, die Pröbste von Brandenburg, Ilavelberg <strong>und</strong> Lebus erscheinen, so<br />

sind gerade diese Zeugen nicht zufällig gewählt, sondern sie sollen zeigen, <strong>das</strong>s diese<br />

Handlung im Einverständnis mit den bedeutenderen Vertretern des geistlichen Standes<br />

der Mark geschehen ist.

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