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Die Brandenburgische Kanzlei und das Urkundenwesen wahrend ...

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diese Formel wohl iiiehl als aronga im Sinne der Urk<strong>und</strong>en der<br />

früheren Jahrh<strong>und</strong>erte zu bezeichnen.<br />

<strong>Die</strong> S a 1 u t a t i o ist ein Bestandteil der eigen tlichen Briefe <strong>und</strong><br />

lautet: ((LinSen grus zuvor» bc'zieltentliehi «unsen gunsthcken grus<br />

ZUVO1'» oder ähnlich. wobei bisweilen an dcii Anfang der Formel<br />

auch noch <strong>das</strong>Wort «etitbieten» gesetzt wird.<br />

<strong>Die</strong> Pro in iii g a t i u ‚ die sieh noch in alleii wichtigen urk<strong>und</strong>en<br />

erhalten hat, heisst entweder nur «Bekennen öfl'entlieh<br />

mitclisseiii brive» oder in der ausführlicheren Form : « Bekennen<br />

<strong>und</strong> thuon k<strong>und</strong> vor uns, unse erven <strong>und</strong> nachkowen <strong>und</strong> vor<br />

allen den, die iii sehen adir horen, lesen u. s. w.»<br />

Was die Formeln des Eschatokolls anbetrifft ‚ so werden wir<br />

auf die verschiedenen, die Zeugenreilic einleitenden Sätze an<br />

anderer Stelle eingehen.<br />

<strong>Die</strong> Co r ro b o r a t o lautet vielfach bloss «zu ork<strong>und</strong>e» beziehentlieh<br />

((zu meier ork<strong>und</strong>e mit unserm anhangendeii insigol<br />

versigelt» ; in feierlichen Urk<strong>und</strong>en wird öfter die ausführlichere<br />

Wendung «Zu einer waren ork<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ruerer gedechtniss haben<br />

wir unson insigeh an diesen brief thun <strong>und</strong> hengen lassen)) gebraucht.<br />

In der Siegelankündigung kommt teilweise auch die Art des Siegels,<br />

mit dein die Urk<strong>und</strong>e geschmückt ist, zum Ausdruck, sowie sie<br />

aitc.li bei den Schriftstücken mit aufgedrucktem Siegel bisweilen<br />

einen Vermerk enthält, aus dem zu ersehen ist, 01) <strong>das</strong> Siegel auf<br />

der Text- oder Rückseite angebracht war. -2<br />

<strong>Die</strong> Dat i erii n g s fo r m ei besteht aus Orts- <strong>und</strong> Zeitangaben.<br />

In den letzteren werden die Jahre nach der Geburt Christi gerechnet,<br />

es wird also <strong>das</strong> laufende Jahr der christlichen Aera (Incarnatioiisjahr'<br />

bezeichnet. <strong>Die</strong> weitere Datierung erfolgt nach dein Festkalender,<br />

indem angegeben wird, wieweit der betreffende Tag, der<br />

in der Urk<strong>und</strong>e hezeiciniet werden soll, vor oder hinter dem<br />

iiäelisteii cliiistlielieii Feiertage liegt.<br />

Andere Zeitbestimmungen, wie Indietionen ‚ Zahl der Regierungsjahre<br />

oder ähnliche, sind in den aus der branden] iuirgisclieu<br />

<strong>Kanzlei</strong> llerVorgegaiigeneii Urk<strong>und</strong>en nicht zu finden.<br />

Siehe S.93ff.<br />

2 Siehe S. 136,

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