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Die Brandenburgische Kanzlei und das Urkundenwesen wahrend ...

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liehen Urk<strong>und</strong>en, rechtsgiltige Handlungen zum Ausdruck kamen,<br />

soiiderti da sie vorzugsweise zu Mitteilungen benutzt wurden, die zumeist<br />

doch nur einen mehr momentanen Wert hatten, SO wurde natürlich<br />

auch auf ihre Aufbewahrung von seiten der Emiipfünger nicht so<br />

gi sse Sorgfalt gelegt, wie auf die der Privilegien. Beispiele dieser<br />

Gattung sind die Briefe des Kurfürsten Friedriell an seinen Bruder<br />

Albrecht, sowie unter anderen auch ciii Brief des Markgrafen Johann<br />

an <strong>das</strong> Domstift Stendal 1 indem er <strong>das</strong>selbe auffordert, ihm die<br />

Beweisstücke zugehen zu lassen, durch die es seine Ansprüche an<br />

ein Dorf, <strong>das</strong> ihn nach seiner Auffassung zukäme, nachzuweisen<br />

gedenke.<br />

Doch ausser den Urk<strong>und</strong>en, die ihren Merkmalen nach in <strong>das</strong><br />

eine oder <strong>das</strong> andere dieser beiden Schemata genau huiieinpassen,<br />

bleibt der viel grössere Teil der Urk<strong>und</strong>en übrig, welche die Gha<br />

rakteristika dieser beiden Gruppen nicht streng geschieden, sondern<br />

in den verschiedensten Verbindungen gemischt enthalten <strong>und</strong> sich<br />

bald der einen oder der anderen mehr nähern. Für eine genauere<br />

Einteilung aller brandenburgischen Urk<strong>und</strong>en dieser Zeit wäre es<br />

nötig, die sämtlichen Urk<strong>und</strong>en naoh einem bestimmten Gesichtspunkte,<br />

der für alle in gleicher Weise massgebend sein müsste, zu<br />

klassifizieren. Ahei hei der Manriigfa] tigkeit der Erscheinungen in<br />

den Urk<strong>und</strong>en des späteren Mittelalters wäre ein derartiges, völlig<br />

befriedigendes Prinzip wohl kaum zu finden. Mag man die äusseren<br />

oder inneren Merkmale der Urk<strong>und</strong>en der Anordnung zu Gr<strong>und</strong>e<br />

legen, die Zahl der Fälle wird nicht gering sein, in denen die Einreihung<br />

einzelner Stücke die grüssten Schwierigkeiten bieten <strong>und</strong><br />

oft nur mit gewaltsamer Vernachlässigung ihres inhaltlichen Charakters<br />

auszuführen sein wird. Und da sich auch mir die Beobachtung<br />

aufgedrängt hat, der Bresslau in dem Vorworte zu seinem Handbuche<br />

der Urk<strong>und</strong>enlehre, bereits Ausdruck gegeben hat, 2 «<strong>das</strong>s<br />

auf diese Frage unendlich viel weniger ankommt, als oft angenonnineu<br />

wird,» So habe ich es vorgezogen, von einer genaueren Einteilung<br />

des urk<strong>und</strong>lichen Materials ganz abzusehen.<br />

1 Or, 1429 April 18. DomBtift StendaL (St. A.)<br />

Breslau, Handbuch der Urk<strong>und</strong>enlehre für Deutschland <strong>und</strong> Italien. Leipzig 1880.<br />

Vorwort S. IV.

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