07.10.2013 Aufrufe

NATION UND SPRACHE

NATION UND SPRACHE

NATION UND SPRACHE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Frauensprache - Männersprache. Fragebogenuntersuchung<br />

Ich war durch die Fachliteratur angeregt, diesen Fragebogen aufzustellen, dessen Fragen ich<br />

teils selbst formuliert habe, teils der Literatur entnommen habe. Für die Aufstellung des Fragebogens<br />

war ich besonders von Harro Gross 5 inspiriert. In der Fragebogenuntersuchung habe ich<br />

den Standpunkt der Fachliteratur und der Linguistik vertreten, denn es wäre schwierig gewesen,<br />

dieses Thema nur vom Standpunkt der Germanisten, die aber keine Muttersprachler sind, aufschlußreich<br />

zu behandeln. Durch die Fragebogenuntersuchung wollte ich noch erreichen, daß<br />

die Studenten eine Parallele zu ihrer Muttersprache (Rumänisch oder Ungarisch) machen und<br />

sehen, ob diese sprachlichen Unterschiede auch in ihrer Muttersprache die Frauen betreffen,<br />

damit ich dann daraus schließen kann, ob die Frauen- und Männersprache als soziolinguistisches<br />

Thema auch in anderen Sprachen untersucht werden kann. Natürlich waren die<br />

Meinungen der Studenten subjektiv und unterschiedlich und deshalb stimmten sie auch nicht<br />

überall mit den Standpunkten der Fachliteratur oder meinen Meinungen überein. Darüber war<br />

ich froh.<br />

Im folgenden werde ich die Ergebnisse der Auswertung der Fragebögen darstellen.<br />

500<br />

Auswertung der Fragebögen<br />

In der Fragebogenuntersuchung zum Thema “Frauensprache — Männersprache” wurden 50<br />

Studenten befragt, davon 20 Studenten und 30 Studentinnen. 33 von ihnen sind im ersten Studienjahr,<br />

also im Alter von 19 Jahren und 17 von ihnen sind im zweiten Studienjahr, also im<br />

Alter von 20- 21 Jahren. Aus denen, die im ersten Studienjahr sind, studieren 23 Deutsch als<br />

Nebenfach, 8 sind Studenten der Fakultät für Mathematik/Informatik, deutsche Abteilung und<br />

2 sind Studenten der Fakultät für Physik/Mathematik, deutsche Abteilung. Ebenfalls gehören<br />

von diesen 33 Studenten 22 der ungarischen Minderheit, 1 der deutschen Minderheit und die<br />

anderen 10 sind Rumänen. Von den 17 Studenten, die im zweiten Studienjahr sind, studieren 2<br />

Deutsch als Hauptfach, 8 sind Studenten der Fakultät für Mathematik/Informatik, deutsche<br />

Abteilung und 7 sind Studenten der Fakultät für Physik/Mathematik, deutsche Abteilung. Von<br />

diesen 17 Studenten gehören 4 der ungarischen Minderheit, 1 der deutschen Minderheit und<br />

die restlichen 12 sind Rumänen.<br />

Das Ziel dieser Fragebögen war, die Kenntnisse der Studenten über dieses Thema zu überprüfen,<br />

was sie darunter verstehen, ob sie diese sprachlichen Unterschiede bisher bemerkt haben,<br />

in der deutschen Sprache aber auch in ihrer Muttersprache, und ihre persönlichen Meinungen<br />

überhaupt zum Ausdruck zu bringen, indem sie die Fragen eingehen.<br />

Die Meinungen und Eindrücke waren sehr unterschiedlich: manche reagierten eher negativ,<br />

und diese waren insbesondere die Jungen, manche jedoch empfanden dieses Thema als besonders<br />

interessant, da sie gestanden haben, daß sie sich bisher noch keine Gedanken darüber<br />

gemacht haben und daß es tatsächlich ein heikles, problemhaftes Thema ist auch nachteilig,<br />

was die Frauen sprachlich und beruflich betrifft. Diese waren natürlich die Stimmen der<br />

Studentinnen. Es gab natürlich auch Stimmen, die dieses Thema für absolut sinnlos hielten, da<br />

es eigentlich Frage der Mentalität sei und nicht der Sprache, denn die gesellschaftliche Interaktion<br />

der Frauen und Männer würde weiterhin dieselbe bleiben und es habe keinen Sinn jetzt<br />

die sprachlichen Unterschiede im einzelnen zu betrachten, da es seit Jahrhunderten eine<br />

Männer geprägte Sprache und Gesellschaft war und auch weiterhin bleiben würde. Die Behandlung<br />

dieses Themas von der feministischen Linguistik und von der Linguistik im allgemeinen<br />

würde keinesfalls erhebliche Änderungen in der Sprache und Gesellschaft mit sich<br />

5 H. Gross 1990: Einführung in die germanistische Linguistik, 2. Auflage, iudicium Verlag GmbH, München.<br />

ZGR 1-2 (21-22) / 2002, 1-2 (23-24) / 2003

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!