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NATION UND SPRACHE

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VERBALE STRATEGIEN IN MÜNDLICHEN PRÜFUNGEN<br />

Ioana Ioana Hermine Hermine Hermine Fierbin]eanu Fierbin]eanu<br />

Fierbin]eanu<br />

In der vorliegenden Arbeit gehe ich davon aus, daß während der Prüfungsdiskurse beim<br />

Kandidaten ein Wissensdefizit auftreten kann, den dieser zu verbergen versucht. Es gilt die Anwesenheit<br />

der Fragen, innerhalb des Fragen-Antwort-Musters, die beim Prüfer und beim Prüfling<br />

auftreten, zu überprüfen und die Formulierungstätigkeit der Kommunikationsteilnehmer.<br />

Diskursart: Prüfungsdiskurs<br />

Prüfungsdiskurse sind die mündlichen Prüfungen an der Hochschule in Deutschland, die es<br />

dem Hochschulabsolventen erlauben, seinen M.A. zu machen. Diskurs wird von Hoffmann<br />

1997:161 wie folgt definiert:<br />

Unter einem Diskurs verstehen wir diejenige mündliche Form sprachlicher Kommunikation, die an<br />

das Hier und Jetzt der aktuellen Sprechsituation, an Ko-Präsenz und Handlungskoordination von<br />

Sprecher(n) und Hörer(n) gebunden ist.<br />

An dem Prüfungsdiskurs nimmt der Prüfer - ein Hochschulprofessor - der Agent der Institution,<br />

der über das nötige Institutionswissen verfügt, und der jeweilige Prüfling - als Klient der<br />

Institution teil. Sie erfüllen die Bedingung der zeitlichen und räumlichen Kopräsenz und der<br />

Handlungskoordination, das beide Kommunikationsteilhaber aktiv sind. Der Prüfer ist bereit,<br />

den Wissensstand des Kandidaten zu überprüfen, und der Prüfling seinerseits möchte, daß sein<br />

Wissen geprüft und bewertet wird, um seinen Hochschulabschluß machen zu können. Prüfungsdiskurse<br />

sind komplexe sprachliche Handlungsmuster, die sich schon lange in der Gesellschaft<br />

eingebürgert haben. Sprachliche Handlungsmuster sind:<br />

eine spezifische Zweck-Mittel-Konfiguration, an die sich Sprecher orientieren können, um eine bestehende<br />

Wissens- und Situationskonstellation über kooperative Handlungsschritte in gewünschter<br />

Weise zu transformieren. Zu den Mitteln gehört das Gesagte (Diktum) mit den Formeigenschaften<br />

der Äußerung und ihrem propositionalen Gehalt, nonverbale Mittel können hinzukommen. Die<br />

Zwecke sind interaktionsgeschichtlich standardisiert, ohne daß dieser Vorgang abgeschlossen oder<br />

abschließbar wäre; einige sind universal in Handlungsmuster umgesetzt. Komplexe sprachliche<br />

Handlungsmuster werden als Text-/-Diskursarten realisiert. (Hoffmann, 1997: 101)<br />

Der Zweck der Prüfungsdiskurse ist die Präsentation des fachlichen Wissens durch den Kandidaten,<br />

das im Laufe des Studiums erworben und durch eingehende Vorbereitung für die Prüfung<br />

vorbereitet wurde. In den pädagogischen Institutionen - den Hochschulen - finden Prüfungsdiskurse<br />

statt, durch die der Wissensstand der Kandidaten überprüft werden kann. Die<br />

Prüfung bietet den Kandidaten die Möglichkeit ihr Wissen, die erlernte Wissenschaftssprache,<br />

die Aneignung von Verfahren wissenschaftlicher Diskursproduktion, die Wissensverarbeitung<br />

und die Fähigkeit alle Kenntnisse zu verbinden, zu beweisen.

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