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NATION UND SPRACHE

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ASPEKTE DER KOMMUNIKATION<br />

in den internationalen Verhandlungen<br />

Florentina Alexandru<br />

International verhandeln<br />

Das Schlagwort der modernen Wirtschaft ist die Globalisierung. Das bedeutet in erster Linie<br />

die Erweiterung des Spielfeldes aller wirtschaftlichen Tätigkeiten. Die Unternehmen beschränken<br />

ihre Beziehungen nicht mehr nur auf das Inland, sondern sie überschreiten ihre<br />

nationalen Grenzen, um nach Partnern, Arbeitskräften, Finanzquellen zu suchen, um neue<br />

Märkte zu erschließen. Das Ziel aller Unternehmen bleibt aber weiterhin die Maximierung des<br />

Gewinns durch die Minimierung der Kosten 1 . In dem neuen internationalen Kontext können<br />

aber eben diese Kosten so hoch werden, dass sie die Globalisierung erschweren oder sogar zum<br />

Scheitern dieses Prozesses führen können. Vor allem stehen die Führungskräfte jetzt vor neuen<br />

Anforderungen, zu deren wichtigsten die Fähigkeit zählt, überall in dieser Welt erfolgreich<br />

verhandeln zu können, d.h. das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat. Die internationalen<br />

Verhandlungen setzen solche Kommunikationsformen voraus, die eine so weit wie<br />

möglich reibungslose Abwicklung der Geschäfte ermöglichen.<br />

Der Wechsel vom heimischen auf das internationale Spielfeld bringt sehr viele Veränderungen<br />

mit sich, vor allem in dem Verhalten und in dem Kommunikationsprozess der Geschäftsleute.<br />

Das Problem liegt in der Betrachtungsweise dieses neuen komplexen Kommunikationsnetzes.<br />

Manche Unterhändler betrachten die internationalen Geschäftsbeziehungen als ein<br />

unbekanntes Handlungsfeld, wo fremde Kulturen, Sprachen, Mentalitäten und Traditionen die<br />

Verhandlungen riskant und sogar unmöglich machen. Andere Firmenvertreter setzen die internationalen<br />

mit den heimischen Transaktionen gleich, ohne daran zu denken, dass es manche<br />

Faktoren gibt, die diese beiden Verhandlungsformen radikal voneinander unterscheiden. Jeder<br />

Verhandlungsprozess ist anders und verläuft unter unterschiedlichen Bedingungen, die die<br />

Verhandlungsweisen prägen. Deswegen gibt es kein Rezept, keine festen Regeln, die die Unterhändler<br />

erfolgreich machen können. Der Erfolg jeder Verhandlung hängt von dem Geschick<br />

jedes Verhandlers ab, diejenigen Faktoren, die den Kommunikationsprozess entscheidend beeinflussen<br />

können, rechtzeitig zu identifizieren, zu bewerten und zu interpretiren.<br />

Die kulturelle Heterogenität der Interaktanten im internationalen Kommunikationsprozess<br />

Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen versuchen sich an der Definition des Begriffs<br />

der interkulturellen Kommunikation 2 , ohne dass aber die beiden Bestandteile, Kultur und<br />

Kommunikation, bis jetzt erschöpfend definiert werden zu können. Die Kultur ist ein komplexes<br />

System mit mehreren sich überschneidenden Strukturebenen, ein historisch überliefertes<br />

System von Symbolen und Bedeutungen, die eine bestimmte Mobilität, Funktion und<br />

1 Dazu zählen auch die Ausbildungskosten, die für die interkulturellen Trainings erheblich hoch sein können. Deswegen<br />

verzichten viele Unternehmen darauf. So ist der Fall in den meisten ehemaligen kommunistischen Ländern aus Europa.<br />

2 Vgl. Harms 1973, Prosser 1978, Maletzke 1984, Rehbein 1985, Knapp / Knapp-Potthoff 1990, Hinnenkamp 1990,<br />

Gudykunst / Kim 1992.

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