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NATION UND SPRACHE

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Aspekte der Kommunikation in den internationalen Verhandlungen<br />

Tiefenstruktur<br />

kognitive Schemas<br />

Handlungsmuster<br />

Werte, Normen, Regeln<br />

soziokulturelle Dimensionen<br />

soziale Identität<br />

relative Homogenität<br />

Abb. 1<br />

Wegen der politischen und wirtschaftlichen Umwandlungen sind die Organisationen und<br />

implizit ihre Kulturen nur relativ stabil. Die Organisationskultur bildet eine Art Oberflächenstruktur<br />

in diesem Kommunikationsmodell, weil die physische Umwelt die beiden Ebenen umfasst.<br />

Die gepunkteten Linien des Parallelogramms weisen auf die Durchlässigkeit der<br />

Organisationskultur hin. Das Profil der Organisationskultur ändert sich immer nach den Anforderungen<br />

der wirtschaftlichen Kontexte. Die Mitglieder einer Organisation übernehmen und<br />

internalisieren die Elemente der Organisationskultur, aber als ihre Kulturträger betrachtet man<br />

sie nur während der Zeit, in der sie Arbeitsplätze in der jeweiligen Organisation belegen. Der<br />

Wechsel des Arbeitsplatzes bedeutet auch das Eingliedern in eine neue Organisationskultur. Die<br />

physische Umwelt bildet die obere Ebene des Systems, die sich über die beiden anderen spannt.<br />

Verhandlungen finden in einer spezifischen Umwelt statt und die Elemente dieses Umfelds –<br />

Ort, Zeit, Klima, Landschaft – können den Verlauf der Gespräche nachhaltig beeinflussen.<br />

Fremde Umgebungen lösen immer Angst aus. Wenn die Unterschiede zwischen der heimischen<br />

und der fremden Umwelt, wo der Verhandlungsort sich befindet, sehr groß sind, kann der<br />

Kulturschock bis zum Scheitern der Verhandlungen führen. Die situativen Faktoren wirken in<br />

gleichem Maße sowohl auf die Landeskultur als auch auf die Organisationskultur.<br />

In dem Kommunikationsprozess zwischen Interaktanten aus mehr oder weniger unterschiedlichen<br />

Kulturräumen entsteht eine Verbindungsfläche, die Interkultur, ohne die die Verständigung<br />

nicht möglich wäre. Die entstehende Interkultur ist situativ, fluid und temporär. Die<br />

drei Merkmale kennzeichnen die internationalen Verhandlungsgespräche. Der wichtigste Bestimmungsfaktor<br />

der Interkultur ist der Verhandlungsort. Abhängig davon wählen die Interaktanten<br />

die zur Kommunikationssituation passenden kulturellen, soziokulturellen und psychokulturellen<br />

Elemente, die eine reibungslose Abwicklung der Gespräche ermöglichen. Mit dem<br />

Wechsel des Verhandlungsortes ändern sich auch die situativen Bedingungen.<br />

Die Interkultur als offenes System weist einen hohen Grad an Durchlässigkeit auf. Die Bestandteile<br />

des Systems variieren nach dem situativen Kontext, so dass manche Elemente, die<br />

für bestimmte Kommunikationssituationen notwendig sind, können sich in anderen Situationen<br />

ZGR 1-2 (21-22) / 2002, 1-2 (23-24) / 2003<br />

H<br />

E<br />

T<br />

E<br />

R<br />

O<br />

G<br />

E<br />

N<br />

I<br />

T<br />

Ä<br />

T<br />

Tiefenstruktur<br />

kognitive Schemas<br />

Handlungsmuster<br />

Werte, Normen, Regeln<br />

soziokulturelle<br />

Dimensionen<br />

soziale Identität<br />

relative Homogenität<br />

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