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Die Schweiz und die Goldtransaktionen im Zweiten Weltkrieg

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Zwischenbericht Gold 189<br />

Kapitel 5<br />

vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts, eine kostspielige, vorzügliche Organisation <strong>und</strong> ein sehr beträchtliches<br />

<strong>und</strong> alle Versicherungsbranchen umfassendes Geschäft in Deutschland» auf. Ihre<br />

Anlagen in Deutschland beliefen sich Ende 1944 nach Angaben des Eidgenössischen Versicherungsamtes<br />

auf insgesamt r<strong>und</strong> 570 Millionen Reichsmark (983,25 Millionen Franken). 4<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung des deutschen Marktes für <strong>die</strong> Versicherungsgesellschaften war beachtlich. <strong>Die</strong><br />

schweizerischen Lebensversicherer erwirtschafteten in Deutschland <strong>im</strong> Jahr 1943 etwas mehr<br />

als zwei Drittel ihrer Auslandsprämien, was 27 Prozent ihrer gesamten Prämieneinnahmen<br />

entsprach. Zum Rückversicherungsgeschäft, in dem regelmässig r<strong>und</strong> 90 Prozent der Prämieneinnahmen<br />

<strong>im</strong> Ausland erzielt wurden, steuerte Deutschland ebenfalls einen gewichtigen Anteil<br />

bei: <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong>er Rück (auf <strong>die</strong> über 90 Prozent des von den schweizerischen Gesellschaften<br />

erwirtschafteten Prämienvolumens entfielen) erzielte in <strong>die</strong>sem Markt in den Jahren 1939 bis<br />

1943 <strong>im</strong> Schnitt gut einen Fünftel ihrer gesamten Prämieneinnahmen <strong>und</strong> etwas mehr als einen<br />

Viertel des Gewinns. 5 Etwas anders sah es für <strong>die</strong> Sachversicherer aus. Hier lag der Anteil des<br />

Auslandsgeschäfts 1943 bei 59 Prozent, der Prämienanteil aus Deutschland machte 20 Prozent<br />

aus, während 40 Prozent der ausländischen Prämieneinnahmen in Amerika erzielt wurden. Wie<br />

<strong>die</strong> folgende Aufstellung zeigt, behielten <strong>die</strong> ausländischen Märkte auch während des Krieges<br />

ihre f<strong>und</strong>amentale Bedeutung für <strong>die</strong> schweizerische Versicherungswirtschaft bei, steuerten sie<br />

doch r<strong>und</strong> 55 Prozent der Prämieneinnahmen bei. 6<br />

Tabelle XVII: Entwicklung der Bruttoprämieneinnahmen der schweizerischen<br />

Versicherungsgesellschaften, 1939–1945<br />

in Mio. Fr.<br />

1939 1943 1945<br />

Total Auslandsgeschäft<br />

(%)<br />

Total Auslandsgeschäft<br />

(%)<br />

Total Auslandsgeschäft<br />

(%)<br />

Unfall- <strong>und</strong> Schadenversicherung<br />

356 61 383 59 404 53<br />

Lebensversicherung 345 25 407 27 370 8<br />

Rückversicherung 411 ca. 90 572 ca. 90 504 ca. 90<br />

Total 1112 58 1362 58 1278 50<br />

Quelle: Eidgenössisches Versicherungsamt 1939ff.<br />

Es gab weltweit keinen anderen Staat, in dem das Auslandsgeschäft der Versicherungs- <strong>und</strong><br />

Rückversicherungsgesellschaften <strong>im</strong> Vergleich zum Binnengeschäft einen vergleichbar hohen<br />

Anteil erreichte; auch in absoluten Zahlen besass <strong>die</strong> schweizerische Assekuranz eines der<br />

grössten Auslandsportefeuilles.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Archiv <strong>Schweiz</strong>erischer Versicherungsverband, Dossier 52A, Verband konzessionierter schweizerischer<br />

Versicherungsgesellschaften: Eingabe an den B<strong>und</strong>esrat vom 5.12.1945, siehe auch BAR E 6100 (A) 25, Band 2331;<br />

Archiv Rentenanstalt 234.1/I, Verband konzessionierter schweizerischer Versicherungsgesellschaften, Anhang 1 zum<br />

Exposé betreffend <strong>die</strong> Lage der schweizerischen Versicherungsgesellschaften in Deutschland, Winterthur 2.4.1946,<br />

S. 1.<br />

Archiv <strong>Schweiz</strong>er Rück, Protokoll der Verwaltungsratssitzung vom 28.3.1945, S. 173.<br />

Siehe dazu Gasser 1949, S. 134–152, sowie seine zusätzlichen Angaben in Archiv <strong>Schweiz</strong>er Rück, FA 7.7-01.

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