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Die Schweiz und die Goldtransaktionen im Zweiten Weltkrieg

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Zwischenbericht Gold 29 Anhang 3<br />

213–216 Erfassung jüdischen Vermögens, darunter Kunstgegenstände, 1942–1943<br />

Bestand R 83/ Adriatisches Küstenland:<br />

3 Bevölkerungspolitik <strong>und</strong> Angelegenheiten des Zahlungsverkehrs 1944–1945<br />

2.4 Russland<br />

Zur Geschichte des Archivs für <strong>die</strong> Aufbewahrung historisch-dokumetarischer<br />

Sammlungen («Sonderarchiv»), Moskau 9<br />

Im Archiv für <strong>die</strong> Aufbewahrung historisch-dokumentarischer Sammlungen in Moskau, kurz<br />

auch «Sonderarchiv» genannt, befinden sich hauptsächlich Akten, welche <strong>die</strong> Rote Armee aus<br />

Deutschland <strong>und</strong> aus den von Deutschland besetzten Gebieten nach Kriegsende 1945<br />

abtransportiert <strong>und</strong> nach Moskau verbracht hat. In Moskau wurden <strong>die</strong>se Aktenbestände von<br />

den Archivaren des sowjetischen Sonderarchivs erfasst. Neben dem deutschen Bestand enthält<br />

das Archiv auch eine sogenannte französische, eine belgische <strong>und</strong> eine holländische Abteilung,<br />

bestehend aus Akten, welche <strong>die</strong> Deutschen in <strong>die</strong>sen Ländern geraubt hatten. Bei den<br />

deutschen Aktenbeständen handelt es sich dabei zum einen um <strong>die</strong> grosse Gruppe der<br />

Unterlagen von zentralen wie auch regionalen Reichsbehörden <strong>und</strong> -institutionen, so dem<br />

Reichswirtschaftsministerium, bestehend aus 13 355 Archivalieneinheiten, dem<br />

Reichssicherheitshauptamt mit 3009 Archivalieneinheiten, dem Reichsministerium des Inneren<br />

mit 14 544 Archivalieneinheiten, dem Beauftragten für den Vierjahresplan mit 337<br />

Archivalieneinheiten, zum anderen um von der Gestapo <strong>und</strong> dem Sicherheits<strong>die</strong>nst<br />

angefertigten Akten über <strong>die</strong> Gegner des Nationalsozialismus, d.h. über parteipolitische <strong>und</strong><br />

gewerkschaftliche Organisationen, über jüdische Organisationen, über Fre<strong>im</strong>aurervereinigungen<br />

etc. Nach offiziellen Angaben beträgt <strong>die</strong> Gesamtzahl der deutschen Archivalieneinheiten<br />

<strong>im</strong> «Sonderarchiv» 174 000. Wichtige Teile der Bestände des «Sonderarchivs»<br />

wurden in den fünfziger Jahren an <strong>die</strong> DDR abgegeben. Heute befinden sich <strong>die</strong>se <strong>im</strong><br />

B<strong>und</strong>esarchiv in Berlin, so dass von wichtigen Ministerien aus der Zeit des Nationalsozialismus<br />

Archivalieneinheiten sowohl in Berlin wie in Moskau zu finden sind.<br />

Seit dem Sommer 1991 untersteht <strong>die</strong>ses Archiv der russischen Archivverwaltung (Komitee für<br />

Archivangelegenheiten bei der Regierung der Russischen Föderation, «Ross-Archiv»). Es ist<br />

damit auch ausländischen Forscherinnen <strong>und</strong> Forschern zugänglich gemacht worden. Der<br />

Direktor des Archivs ist seit 1997 Vlad<strong>im</strong>ir Nikolaevic Kuzelenkov.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten, von der UEK <strong>im</strong> «Sonderarchiv» eingesehenen Archivalieneinheiten sind <strong>die</strong><br />

des<br />

– Reichswirtschaftsministeriums (fond 1458)<br />

– Reichssicherheitshauptamtes (fond 500)<br />

– Beauftragten für den Vierjahresplan (Göring) (fond 700)<br />

– Oberfinanzpräsidenten, Devisenstelle Berlin (fond 1461)<br />

9<br />

Siehe dazu auch Aly et al. 1992.

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