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Die Schweiz und die Goldtransaktionen im Zweiten Weltkrieg

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Zwischenbericht Gold<br />

21<br />

Einleitung<br />

Monaten März <strong>und</strong> April 1945 auf einen Ausgleich ihrer Forderungen gegenüber Deutschland<br />

drängten. <strong>Die</strong> schweizerischen Versicherungsgesellschaften stehen dabei <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Kapitel 6 befasst sich mit der Ausgangslage <strong>und</strong> den Forderungen, denen sich <strong>die</strong> schweizerische<br />

Verhandlungsdelegation <strong>im</strong> Frühjahr 1946 anlässlich der Washingtoner Verhandlungen zu<br />

stellen hatte. Dabei geht es vor allem um <strong>die</strong> Frage, mit welchen Vorstellungen <strong>und</strong> Argumenten<br />

sich <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> verteidigte. Kurz zusammenfassend wird auch erwähnt, welche Finanztransfers<br />

<strong>die</strong> Teil<strong>im</strong>plementierung der Vertragsbest<strong>im</strong>mungen auslöste.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten neuen Ergebnisse, zu denen <strong>die</strong> Kommission gelangt ist, betreffen zunächst<br />

den Bereich der Geschäftsbanken <strong>und</strong> den schweizerischen Goldmarkt. <strong>Die</strong> Goldoperationen,<br />

welche <strong>die</strong> Reichsbank von 1939 bis 1941 über <strong>Schweiz</strong>er Banken abwickelte, sind umfangreicher<br />

als bis anhin angenommen. Der Zwischenbericht zeigt aber auch Funktionsweisen <strong>und</strong><br />

eine Vielschichtigkeit des Goldmarktes auf, <strong>die</strong> bisher kaum wahrgenommen wurde. Auch <strong>die</strong><br />

nach demselben Schema zusammengestellten <strong>und</strong> ineinander übergreifenden Überblicksdarstellungen<br />

über <strong>die</strong> Goldbewegungen in Deutschland <strong>und</strong> der <strong>Schweiz</strong> vermitteln neue<br />

Einsichten. <strong>Die</strong> Analyse ermöglicht zudem vertiefte Einblicke in <strong>die</strong> Beweggründe <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Funktion der Argumentation der unterschiedlichen Akteure. Bezüglich der Verwendungszwecke<br />

der von Deutschland mittels Reichsbankgolds beschafften Devisen liegen ebenfalls<br />

neue Erkenntnisse vor, zeigt es sich doch, dass dabei auch <strong>die</strong> Abgeltung der Forderungen<br />

schweizerischer Finanzgläubiger eine wichtige Rolle spielte. Damit kann besser verständlich<br />

gemacht werden, warum sich <strong>die</strong> Goldübernahmen aus Deutschland noch bis in <strong>die</strong> letzten<br />

Monate des Krieges hinzogen. <strong>Die</strong> Forschungsergebnisse ermöglichen es, das Verhalten der<br />

damals Verantwortlichen einer neuen Beurteilung zu unterziehen.<br />

Quellen, Methodologie <strong>und</strong> offene Fragen<br />

Der vorliegende Zwischenbericht stützt sich auf Quellenbestände aus der <strong>Schweiz</strong>, den USA,<br />

Russland, Grossbritannien, Deutschland <strong>und</strong> Polen ab. Was <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong> betrifft, so sind<br />

erstmals auch Quellen aus Unternehmensarchiven verwendet worden. Zusätzlich wurden auch<br />

Akteneditionen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Akten der Nürnberger Prozesse sowie <strong>die</strong> historischen Bestände der<br />

am Goldhandel beteiligten deutschen Instanzen konsultiert. Eine Übersicht über <strong>die</strong> wichtigsten<br />

öffentlichen Archive findet sich <strong>im</strong> Anhang 3. 47 Nähere Angaben über <strong>die</strong> beigezogenen Akten<br />

aus Unternehmensarchiven sind in den Kapiteln 4 <strong>und</strong> 5 enthalten.<br />

Was <strong>die</strong> sich bei der Arbeit stellenden methodologischen Probleme betrifft, so liess sich <strong>die</strong><br />

Kommission, wann <strong>im</strong>mer sich ein Widerstreit zwischen historischen Tatsachen <strong>und</strong> etablierten<br />

Meinungen ergab, streng von der Faktenlage leiten. <strong>Die</strong>se selbstverständliche Feststellung darf<br />

47<br />

Wie bereits <strong>im</strong> Vorwort erwähnt, beschränkt sich für <strong>die</strong>sen Zwischenbericht <strong>die</strong> Benutzung von Quellen aus russischen<br />

Archiven auf einzelne <strong>im</strong> Moskauer Sonderarchiv liegende Akten. <strong>Die</strong> systematische Auswertung aller für <strong>die</strong><br />

Kommission relevanten Akten ist noch <strong>im</strong> Gang. Noch nicht zugänglich war für <strong>die</strong> Kommission der Nachlass von<br />

Colonel Bernstein in der Harry S Truman Presidential Library, Independence, Missouri, USA, dessen archivarische<br />

Erschliessung mittlerweile abgeschlossen ist <strong>und</strong> der nun konsultiert werden kann.

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