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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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Kyritze“ in der Rostocker Universität immatrikuliert, wo sich im 15./16. Jahrhundert<br />

viele Kyritzer Söhne finden. 53 Die in Kyritz und Wittstock lebende, begüterte<br />

Familie Wilke besaß das Patronat über den Hl. Kreuz-Altar in der Kyritzer Pfarrkirche.<br />

Bei der Visitation von 1541 wird notiert, daß Achim Wilke der derzeitige<br />

Benefiziat sei. Er sei 40 Jahre alt und wirke als Schulmeister in Livland. Sein Bruder<br />

bat, ihm das Lehen mit den jährlichen Einkünften von 8 Gulden zu belassen. 54<br />

Hat Willich seinen Weg nach Livland über das unter dem letzten Hochmeister und<br />

ersten preußischen Herzog Albrecht kulturell aufblühende Königsberg genommen<br />

? Ein auf Bl. 2 der Terenz-Handschrift angebrachter Ausruf könnte darauf verweisen:<br />

„Nunc sitibunda bibit tellus kniphopf. Ecce cruorem“. Auf der Königsberger<br />

Kneiph<strong>of</strong>insel befand sich die Domschule, die 1534 zur humanistischen Stadtschule<br />

umgewandelt wurde. 55 Über Willichs Wirken in Livland haben sich anscheinend<br />

keine Spuren erhalten. Falls er dort eine Familie gegründet hat, wäre es möglich,<br />

daß sich Söhne in den Universitätsmatrikeln finden lassen: In Rostock, wo sich<br />

Joachim Willich selbst hatte einschreiben lassen, studierte im Oktober 1555 tatsächlich<br />

ein Wilhelmus Wilken aus Dorpat. 56 Die Frage stellt sich, wo Willich die<br />

von ihm erworbenen Schriften einbinden ließ. Sicher ist, daß die Einbände von F<br />

34, F 35, F 56, F 67 und F 68 mit der Kopf-Wappen-Rolle und den Jahreszahlen<br />

1533, 1538 und 1539 aus derselben Werkstatt stammen. Der Stempel mit der Eule<br />

könnte – wie bei H 1 – auf Conrad Neidel in Wittenberg hindeuten, doch spricht<br />

gegen Wittenberg und für eine kleinere Werkstatt, daß Platten bei den Willich zugeordneten<br />

Bänden gänzlich fehlen. Bei D 17 haben wir eine Andeutung auf Caspar<br />

Genseler in Wittenberg, bei F 29 möglicherweise auf Caspar Angler in Königsberg,<br />

doch sind die Indizien zu gering, als daß sie uns Ergänzungen zur Biographie<br />

des Besitzers der Privatbibliothek bieten könnten.<br />

Wann und auf welchem Weg Joachim Willichs Büchersammlung nach Kyritz und<br />

an die Pfarrkirche kam, wissen wir nicht. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />

bestand jedenfalls schon eine ausgesprochene Kirchenbibliothek. Zwei Bände<br />

aus der Willich-Sammlung tragen den handschriftlichen Vermerk: „Ex libris hujus<br />

Bibliothecae Kiricensis“ (H 2) bzw. „Hunc librum possidet Ecclesia Kiricensis“ (F<br />

53 Vgl. Matrikel Rostock (wie Anm. 19), Bd. 2, S. 74.<br />

54 V. Herold, Kirchenvisitations-Abschiede (wie Anm. 14), S. 6 und 18.<br />

55 Ist Willich einer der beiden namentlich nicht bekannten „Coadjutores“ der Schule gewesen ? Vgl.<br />

Erich Hollack / Friedrich Tromnan, Geschichte des Schulwesens der Königlichen Haupt- und Residenzstadt<br />

Königsberg i. Pr. mit besonderer Berücksichtigung der niederen Schulen, Königsberg i.<br />

Pr. 1899, S. 42.<br />

56 Matrikel Rostock (wie Anm. 19), Bd. 2, S. 131. In Königsberg wurden am 12. März 1569 Johannes<br />

und Mathias Willichius mit der Ortsangabe „Wilthemensis Livo“ immatrikuliert. Vgl. Georg Erler<br />

(Hrsg.), Die Matrikel der Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr., Bd. 1, Leipzig 1910, S. 44.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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