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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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59<br />

her. 222 1484 unternahm Kurfürst Ernst von Sachsen nach dem Tode seiner Frau<br />

und seines Sohnes Albrecht eine Wallfahrt mit kleinem Gefolge zum Heiligen<br />

Blut. Seine Söhne Friedrich und Ernst von Magdeburg begleiteten ihn. 223 Auch in<br />

den Jahrzehnten davor wird es Wallfahrten der sächsischen Landesherren bzw. der<br />

Mitglieder des Fürstenhauses nach Wilsnack gegeben haben.<br />

Eine engere zeitliche Eingrenzung liefert die von Bekmann überlieferte Inschrift<br />

„... gnaden to Dennemarck ... Wenden und Gothen König ...togh to Holsteyn,<br />

Stormern ... Oldenborg und de ...“ für die dänische Stiftung: erst 1460 wurde Christian<br />

I. aus dem Hause Oldenburg zum Herzog von Schleswig und zum Grafen von<br />

Holstein und Stormarn gewählt. 1474 erfolgte die Belehnung mit dem neuen Herzogtum<br />

Holstein. Das Fenster kann also allein deswegen nicht schon anlässlich des<br />

Fürstentages von 1443 gestiftet worden sein, wie dies seit Bekmann mitunter angenommen<br />

wurde. 224 Wahrscheinlicher wäre eine Stiftung im Zusammenhang mit<br />

den Fürstentagen im März 1462 oder im Dezember 1472. 225 Da die Endung „togh“<br />

auf die Bezeichnung „Herzog“ im Zusammenhang mit Holstein hindeutet,<br />

wird man von der Stiftung oder zumindest der Herstellung des Fensters nach 1474<br />

ausgehen dürfen, denn Christian I. war erst seit diesem Jahr Herzog von Holstein.<br />

226<br />

Die Stifterfigur der großen Kreuzigung wird meist als Kurfürst Friedrich II. von<br />

Brandenburg (1413 - 1471) interpretiert 227, da jener sich für das Wilsnacker Wunderblut<br />

eingesetzt hatte und ihm noch weitere Fensterstiftungen in der Region zu-<br />

222 Brigitte Streich, Zwischen Reiseherrschaft und Residenzbildung: Der Wettinische H<strong>of</strong> im späten<br />

Mittelalter, Köln, Wien 1989, S. 481: „Schon Markgräfin Katharina war 1421 zum 'heiligen Blut'<br />

gefahren; Herzog Wilhelm von Thüringen hatte, wie seine Gemahlin Katharina ihrer Tochter im Juli<br />

1482 mitteilte, die Absicht, eine 'Betefard nach Welsnack' zu unternehmen, vielleicht weil er sich<br />

davon Heilung von einer Krankheit versprach, die ihn kurze Zeit später dahinraffte.“<br />

223 Streich 1989, S. 482.<br />

224 Bekmann 1753, Sp. 308.<br />

225 An beiden Fürstenversammlungen nahm König Christian I. teil (Sauer 1971, S. 10, 36). Laut<br />

freundlicher Auskunft von Oberarchivrat Dr. H. W. Schwarz befindet sich im Landesarchiv<br />

Schleswig-Holstein eine Urkunde Christians I., die belegt, dass sich dieser am 15. Dezember 1472<br />

in Wilsnack aufgehalten hat (Urk. Abt. 236 Nr. 233).<br />

226 Die überlieferten Inschriftfragmente lassen sich mit urkundlichen Nennungen Christians seit dieser<br />

Zeit, wie z. B. folgender aus dem Jahre 1480 in Einklang bringen: „Wy Christiern van Gades gnaden<br />

tho Dennemarcken, Sweden, Norwegen, der Wende und der Gotthen koninck, hertoge tho<br />

Sleswick, ock hertoge tho Holsten, Stormaren unde der Dithmarschen, greve tho Oldenborch unde<br />

Delmenhorst, ...“ (Diplomatarium des Klosters Ahrensbök, hrsg. von Adam Jessien, Kiel 1852, S.<br />

119, Nr. 150).<br />

227 Zum Beispiel Breest 1881, S. 161, Anm. 1.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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