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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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98<br />

später in die Bibliothek gegeben ? Funck ist in Bologna zum Doktor der Theologie<br />

promoviert worden und wurde von seinen Oberen an die 1506 gegründete Universität<br />

Frankfurt (Oder) geschickt, wo die Franziskaner zwei Theologiepr<strong>of</strong>essuren<br />

innehatten. 48 Am 26. Februar 1513 wurde er in die Matrikel eingeschrieben. Wie<br />

lange er in Frankfurt lehrte, wissen wir nicht. Einige Male taucht Funck in den<br />

Quellen in Funktionen seines Ordens auf: Am 28. Januar 1518 nahm er am Provinzialkapitel<br />

der sächsischen Provinz in Frankfurt teil, das dem Anschluß an die Observanten<br />

zustimmte, und unterzeichnete als Kustos von Brandenburg. 1521 wurde<br />

er auf dem Provinzialkapitel in Neubrandenburg zum Minister der eben gebildeten<br />

niedersächsischen Provinz gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1524 inne. In der Zeit<br />

seines Provinzialats sorgte er dafür, daß sein Heimatkonvent in Kyritz die 1514<br />

gedruckte Ausgabe der Werke des Johannes Gerson erhielt – so erfahren wir aus<br />

dem Besitzvermerk des ersten Bandes, der erhalten geblieben ist. 49 Die Zuwendung<br />

erfolgte 1522 – in einer Zeit, in der Luther die Ordensgelübde radikal in Frage<br />

stellte und sich anderswo die Klöster bereits leerten. Die Sorge um eine gute,<br />

zeitgerechte Ausstattung der Bibliothek darf auch von diesem Hintergrund her gesehen<br />

werden. Johannes Gerson, Kanzler der Pariser Universität, einer der führenden<br />

Köpfe des Konzils von Konstanz, erfreute sich als Vertreter einer affektiven<br />

Theologie großer Beliebtheit. 50 Im Alter muß sich Funcke in sein Heimatkloster<br />

Kyritz zurückgezogen haben und wird noch 1552, wie wir gesehen haben, bei der<br />

Aufteilung der Klostergebäude genannt. Wann und auf welche Weise die Bücher<br />

der Konventsbibliothek in die Kirchenbibliothek der Pfarrkirche gekommen sind,<br />

ob nur ein geringer Teil übernommen wurde oder manche Bände später verlorengingen,<br />

wissen wir nicht. Der erste Teil der Gerson-Ausgabe (F 12) ist erst 1587,<br />

wie der Eintrag des Daniel Wegener 51 besagt, zurückerstattet worden. Die Bände,<br />

die wir nach dem „Verzeichnis“ von 1920 mutmaßlich den Beständen des Franzis-<br />

48 Über ihn vgl. Michael Höhle, Universität und Re<strong>for</strong>mation. Die Universität Frankfurt (Oder) von<br />

1506 bis 1550 (Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte, Bd. 25), Köln, Weimar, Wien 2002, S. 140<br />

- 141.<br />

49 F 12. Auch F 13 gehört <strong>of</strong>fensichtlich zur selben Schenkung.<br />

50 Ebenfalls in Göttingen (E. Schlotheuber, Franziskaner, S. 154), Braunschweig (L. Camerer, Bibliothek,<br />

S. 15, 23), Frankfurt am Main (G. Powitz, Bibliothek, S. 90) und Freiberg (H. Döring, Rekonstruktion,<br />

S. 136) vorhanden.<br />

51 Angehörige der Kyritzer Familie Wegener werden in den Kirchenvisitationsakten 1541, 1558 und<br />

1581 genannt, nicht jedoch der genannte Daniel.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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