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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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72<br />

auf einer Reise in die Niederlande Anfang der 40er Jahre des 15. Jahrhunderts<br />

sammelte. 267<br />

Ein Vergleich der Begleitfiguren der Wilsnacker Kreuzigung und der Felder 9f und<br />

9c des Nordquerhausfensters mit der „Taufe des Hl. Laurentius“ des um 1447 entstandenen<br />

Heiligentaler Altars oder den zwischen 1442 und 1448 ausgeführten Miniaturen<br />

des Sachsenspiegels 268 zeigt eine Verwandtschaft sowohl in der linearen<br />

Anlage der Züge als auch der Setzung der Lichter. Die relativ großen, geraden Nasen<br />

mit hellem Nasenrücken sowie das „Abknicken“ des hinteren Auges bei Gesichtern<br />

im Halbpr<strong>of</strong>il, welches als ein Charakteristikum Bornemanns gelten kann,<br />

sind bei den Wilsnacker Figuren ebenfalls zu beobachten. Letzteres zeigt sich auch<br />

bei der Zwickelfigur auf 6a in Fenster sII, die mit dem kantigen Schädel und den<br />

vollen Lippen dem kahlköpfigen Würdenträger auf Blatt 4v im Sachsenspiegel des<br />

Brand van Tzerstede ähnelt. Die Miniaturen des Sachsenspiegels zeigen zudem eine<br />

ähnliche Gestaltung der Haare mit dunkler Zeichnung und begleitenden hellen<br />

Linien bzw. ausgewischten Strichen.<br />

Hintergrundprospekte mit Stadtarchitekturen – in der niederländischen Tafelmalerei<br />

bekannt seit dem Meister v. Flémalle und Jaques Daret – gehören zu den von<br />

Hans Bornemann im norddeutschen Raum eingeführten Motiven. Zwei Szenen<br />

seines um 1447 entstandenen Heiligentaler Altares zeigen ausführliche und eindeutig<br />

identifizierbare sowie unterschiedlich datierbare Porträts der Stadt Lüneburg. 269<br />

In Wilsnack gibt die Nikolausszene der Zeilen 8-11 des Fensters nII im Hintergrund<br />

den Blick auf eine hügelige Landschaft frei. Der originale linke Teil zeigt<br />

neben altertümlichen Pilzbäumen auch eine Stadt, umgeben von einer zinnenbekrönten<br />

Mauer mit Toren. Wenn auch modellhaft verkürzt, erinnert sie in ihrer realistischen<br />

Darstellungsweise an die Stadtansichten Bornemanns.<br />

Diese Beobachtungen führen zu der Vermutung, dass zu der im Stendaler Dom tätigen<br />

Querhauswerkstatt Kräfte stießen, die ihre Prägung aus westfälischen und<br />

norddeutschen Werkstätten einbrachten. Aus den Charakteristika der Querhauswerkstatt<br />

<strong>for</strong>mte sich unter dem Eindruck der über diesem Wege vermittelten realistischeren,<br />

von niederländischen Vorbildern beeinflussten Kunst der typische Charakter<br />

der in Wilsnack, Stendal, Werben und Brandenburg tätigen Werkstattgemeinschaft.<br />

267 Kemperdick 1994, S. 85.<br />

268 Goldgrund und Himmelslicht 1999, S. 160 - 162 sowie 163 - 167.<br />

269 Kemperdick 1994, S. 62.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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