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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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chenbibliothek zurückführen. 9 So bleibt nur die zweite Möglichkeit: Offensichtlich<br />

hat die Staatsbibliothek viele Bücher s<strong>of</strong>ort weiterverkauft, wenn entsprechende<br />

Exemplare schon in ihrem Besitz waren. Diese Vermutung ließ sich – für die Inkunabeln<br />

vollständig, ansonsten stichprobenartig – durch Nach<strong>for</strong>schen im Verzeichnis<br />

der Inkunabeln 10 und im Alten Realkatalog bestätigen. Für uns ist zu bedauern,<br />

daß wir somit über den Verbleib von sieben Inkunabeln und mehreren Frühdrucken<br />

des „Verzeichnisses“, von denen wir uns Aufschlüsse etwa über die Bibliothek der<br />

Franziskaner erh<strong>of</strong>ft hätten, nichts wissen. Darüber hinaus sind einige der in den<br />

Akzessionsjournalen verzeichneten Bände bei der Aufnahme als Dubletten vermerkt<br />

und dann ebenfalls weiter veräußert worden. Nach<strong>for</strong>schungen über den Dublettenverkauf<br />

führten nicht weiter. Am 18. August 1920 hatte der preußische Kultusminister<br />

die Staatsbibliothek allgemein ermächtigt, Dubletten aus ihren Beständen<br />

zu veräußern und auch aus dem Reichsgebiet auszuführen. Nur bei „ganz<br />

seltenen oder wertvollen Dubletten“ sollte das Einverständnis des Ministers eingeholt<br />

werden. Zunächst war daran gedacht, Wünsche öffentlicher Bibliotheken, insbesondere<br />

zur Wiederherstellung der Universität Löwen zu berücksichtigen. 11 Die<br />

Nöte der Inflationszeit führten dazu, daß die Staatsbibliothek die Dubletten ihrer<br />

Inkunabeln über den Leipziger Antiquar Karl W. Hiersemann zu Dollarpreisen<br />

nach Amerika verkaufte. Unter den Angebotslisten vom 9. November 1922 und 27.<br />

Mai 1925 finden sich mehrere Inkunabeln, die aus Kyritz stammen könnten. 12<br />

Der Zweite Weltkrieg schließlich verursachte die größten Verluste: Nur die drei<br />

Handschriften, außerdem zwei Inkunabeln, 26 Frühdrucke sowie 10 Drucke aus<br />

der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts konnten in der Staatsbibliothek gesichtet<br />

9 Auch die Universitätsbibliothek hat 1920 <strong>of</strong>fensichtlich eine Reihe von Drucken, die auf der Kyritzer<br />

Liste stehen, bereits besessen. Dies trifft noch heute zu auf F 9, F 14, F 20, F 33, F 41, F 46, F<br />

49 (Köln 1533), F 51, D 15, D 16, D 26.<br />

10 Ernst Voulliéme, Die Inkunabeln der Königlichen Bibliothek und der anderen Berliner Sammlungen,<br />

Leipzig 1906. Wichtig für das Aufsuchen der Neuerwerbungen aus Kyritz: ders., Die Inkunabeln<br />

der Preussischen Staatsbibliothek. Neuerwerbungen der Jahre 1915 - 1922. Nachträge und Berichtigungen,<br />

Leipzig 1922 (VB).<br />

11 Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Acta IV 3, Bd. 4, betreffend den Verkauf der<br />

Dubletten der Königl. Bibliothek, Bl. 173.<br />

12 Ebd., Bl. 234a; Bd. 5, Bl. 61: Wilhelm Durandus, Rationale divinorum <strong>of</strong>ficiorum, Straßburg 1486<br />

(VB 2341,3); Hieronymus, Vitas patrum, Straßburg 1485 (VB 2257); Sermones Socci de tempore,<br />

Straßburg 1484 (VB 2269); Sermones Socci de sanctis, Straßburg 1484 (VB 2271), verschiedene<br />

Ausgaben der Summa theologiae des Thomas: Venedig 1477 (VB 3669), Venedig 1484 (VB 3912),<br />

Basel 1485 (VB 377). Während der Verhandlungen mit der Kirchengemeinde hatte die Staatsbibliothek<br />

bereits das Missale Havelbergense von ca. 1489 (I 8) dem Berliner Antiquar Martin<br />

Breslauer angeboten, weil sie selbst es schon besitze. Vgl. das Schreiben Paalzows an Superintendent<br />

Kaetzke vom 6. Februar 1920. Archiv der Evang. Kirchengemeinde Kyritz, K 11.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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