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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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67<br />

Die Gemeinsamkeiten mit Wilsnack lassen darauf schließen, dass sich hier gegen<br />

Mitte des 15. Jahrhunderts Maler der Querhauswerkstatt anschlossen, die deren Stil<br />

im Sinne einer realistischeren Darstellungsweise weiter entwickelten.<br />

Die Handschrift dieser neu <strong>for</strong>mierten Werkstattgemeinschaft lässt sich auch bei<br />

einigen Glasmalereifeldern im mittleren Chorfenster des Brandenburger Domes<br />

nachweisen. Die 1851 dort zusammengestellten Reste von Glasmalereizyklen aus<br />

drei Verglasungsperioden wurden 1974 - 1976 neu geordnet und restauriert. 249 Eine<br />

Darstellung der Anna Selbdritt auf 8b sowie sechs weitere, teilweise stark ergänzte<br />

Felder mit Heiligenfiguren und wappentragenden Engeln schließen sich stilistisch<br />

zu einer Gruppe zusammen. Drachenberg datiert sie aufgrund des Faltenstils<br />

auf die Zeit nach der Mitte des 15. Jahrhunderts. 250<br />

Die Farbigkeit ist hell und wird vor allem von blauen, weißen, roten und blassvioletten<br />

Gläsern bestimmt. Charakteristisch sind die graphischen Konturen und die<br />

modellierenden Lasuren. Neben Einzelmotiven wie der schablonierten Brokatmusterung<br />

des Mantels der Anna sowie Architekturdetails einiger weiterer Felder lassen<br />

vor allem die Physiognomien eine starke Ähnlichkeit sowohl mit Gesichtern<br />

der jüngeren Stendaler Nikolausszenen als auch den Wilsnacker Glasmalereien erkennen.<br />

Ein Vergleich der Brandenburger Anna Selbdritt des Feldes I, 8b mit Feld<br />

sIV, 4a des Stendaler Domes sowie der Wilsnacker Strahlenkranzmadonna zeigt<br />

die außerordentliche Nähe. Lediglich in der Strichführung sind geringe Unterschiede<br />

auszumachen: Der Maler der betreffenden Wilsnacker Scheibe setzt neben<br />

feinen Linien auch kleine getupfte Schraffuren ein. Ansonsten prägt die typisierten<br />

Gestalten eine Introvertiertheit, die sich nicht zuletzt auch in ihrer Körperhaltung<br />

ausdrückt.<br />

Diese verhaltenen, aber dennoch raumhaltig gebildeten Figuren begegnen uns auch<br />

bei den inschriftlich ins Jahr 1467 datierten Szenen des Marientodes (Zeilen 6-8)<br />

und der Marienkrönung (Zeilen 9-11) im nordöstlichen Chorfenster nII der Kirche<br />

der ehemaligen Johanniter-Kommende in Werben. Der heutige Bau entstammt der<br />

Umbauphase zur dreischiffigen Hallenkirche ab dem 1. Viertel des 15. Jahrhunderts,<br />

die mit dem Neubau der drei Apsiden des Chores in der zweiten Jahrhunderthälfte<br />

abgeschlossen war. 251 Alle Fenster des fünfseitigen Mittelchores und der<br />

dreiseitigen Nebenchöre sowie zwei Fenster des Nordseitenschiffes besitzen Glas-<br />

249 Drachenberg / Maercker / Richter 1979, S. 194.<br />

250 Drachenberg / Maercker / Richter 1979, S. 194.<br />

251 KDM Kreis Osterburg (wie Anm. 228), S. 358 - 360.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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