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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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einsarbeit sind eine vollständige holzschutztechnische Sanierung der Rosenwinkler<br />

Kirche und des Bahnh<strong>of</strong>gebäudes. Entsprechende Gutachten von der Firma Sallmann<br />

aus Berlin liegen bereits vor und beziffern die er<strong>for</strong>derliche hohe Summe.<br />

Das Dorf Rosenwinkel liegt in der Ostprignitz zwischen den Städten Kyritz, Wittstock<br />

und Pritzwalk und wird erstmals am 14. März 1462 zu Tangermünde urkundlich<br />

erwähnt: In dieser Urkunde bekennen Dietrich und sein Vetter Hans von Plessen,<br />

daß ihnen und ihren männlichen Lehnerben Markgraf Friedrich der Jüngere<br />

von Brandenburg, auch der Fette genannt, Burg und Stadt Freyenstein sowie die<br />

Dörfer Grabow und Rosenwinkel mit allem Zubehör für 950 Rheinische Gulden<br />

als erbliches Mannlehen verkauft hat.<br />

„Die Ortschaft ist eine der ältesten Gründungen in der gesamten Prignitz und bis<br />

in das 12. Jahrhundert zurück zu datieren.“ So beschreibt es Otto Brell, Lehrer zu<br />

Kyritz, in dem Buch „Heimatkunde der Ostprignitz“ aus dem Jahre 1905. Der Ursprung<br />

des Namens Rosenwinkel ist ungeklärt und sämtliche Deutungsversuche<br />

daher spekulativ. Urkunden, die unter Umständen Auskünfte geben könnten, sind<br />

in den Wirren des 30jährigen Krieges zusammen mit dem alten Pfarrhaus bei einem<br />

verheerenden Brand verloren gegangen. Bei diesem Feuer wurde der ganze<br />

Ort „außer der Kirche, welche auf einer seichten Anhöhe liegt“, ein Opfer der<br />

Flammen. Der Pfarrer bezog Wohnung in einem wüsten Bauernh<strong>of</strong>, der im Krieg<br />

stehen geblieben und vom Feuer verschont worden war. Der Ort selber hat wohl<br />

immer an der gleichen Stelle gestanden. Die Rosenwinkler Kirche ist, ursprünglich<br />

auf das 13. Jahrhundert zurückgehend, heute ein rechteckiger Fachwerkbau, dessen<br />

Dachstuhl auf das Jahr 1666 datiert ist. Zu den heute noch vorhandenen und kunsthistorisch<br />

erhaltenswerten Kostbarkeiten zählen sieben von einstmals zehn Kabinettscheiben<br />

mit geätzten biblischen Motiven und dem Patronatswappen der Familie<br />

von Freier. Auch die aus dem Jahr 1715 stammende Rokoko-Kanzel ist einzureihen<br />

in die Liste der zu erhaltenden, kunsthistorisch wertvollen Kostbarkeiten im<br />

Dorfe Rosenwinkel. An der Kanzel angebracht sind u. a. einige Wappen der ehemals<br />

das Rittergut Rosenwinkel besitzenden adeligen Familien von Klitzing, von<br />

Karstedt, von Pauli und von Freier. Doch auch die Familie der Giere, Blueten, die<br />

von Cossel, von Stille, von Blumenthal, von Platen und von Lüderitz sind ehemalige<br />

Besitzer des Dorfes Rosenwinkel gewesen.<br />

Das Gutshaus (Schloß) wurde 1945 und in den darauf folgenden Jahren verstärkt<br />

zweckentfremdet. Jahrelanges und ständiges Aushöhlen des Baukörpers zum<br />

Zwecke der Gewinnung nutzbarer Baust<strong>of</strong>fe begründeten den eigentlich schon lange<br />

beschlossenen Abriß dieses Zeugnisses dörflicher Baukunst. Die bis Mitte des<br />

Jahres 1989 noch vorhandenen Gebäudefragmente wurden kurz vor dem sich<br />

schon abzeichnenden Untergang des in allen Bereichen gescheiterten Experimentes,<br />

den Sozialismus auf deutschem Boden zu installieren, endgültig und vollständig<br />

abgetragen.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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