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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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Boden stauen oder knapp darüber enden. Durchgehende Gewandschwünge kommen<br />

nicht vor. Die Faltenlinien sind gerade, am Ende mitunter hakenförmig ausgezogen<br />

und treffen winkelig aufeinander. Der Eindruck st<strong>of</strong>flicher Festigkeit wird<br />

dabei vor allem durch die begleitenden Lasurauswischungen hervorgerufen. St<strong>of</strong>fliche<br />

Eigendynamik, wie beim ausschwingenden Lendentuch Christi, bleibt die<br />

Ausnahme.<br />

Den zurückhaltenden Bewegungen entsprechen die weitgehend emotionslosen Gesichter,<br />

die den Eindruck von Ruhe und Sanftheit vermitteln. Der Gesichtstypus<br />

mit den schweren Lidern, geraden Nasen und Halsfalten bildet ein durchgehendes<br />

Charakteristikum der Glasmalereien. Kennzeichnend ist die deutliche Markierung<br />

von Ober- und Unterlid in kantigen, fast dreieckigen Formen sowie lange, gerade<br />

Nasen. Die Mittellinie des Mundes ist meist sehr kräftig, füllige Ober- und Unterlippen<br />

sind mit sparsamen Strichen angegeben. Diese Gesichtszüge begegnen uns<br />

in den meisten Szenen der Chorfenster sowie auf den zugehörigen Feldern des<br />

Nordquerhausfensters.<br />

Bei negativen Charakteren wie z. B. Schergen können die Nasen lang nach unten<br />

oder stumpf nach oben gebogen sein. Derartige grobe Gesichtszüge treten auch bei<br />

einigen Zwickelfiguren auf, weshalb nicht alle dieser Halbfiguren als Propheten<br />

oder Apostel zu deuten sind. Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang<br />

das aus rotem Überfangglas gestaltete Gesicht der Zwickelfigur in sII, 9b.<br />

Der Hl. Erasmus und der Hl. Georg in der oberen Standfigurenreihe des Fensters<br />

nII entsprechen dem allgemeinen Gesichtstypus der Chorfenstergruppe, während<br />

sich die Hl. Barbara mit ihren hochgezogenen Unterlidern und dem fülligen Gesicht<br />

davon leicht absetzt. Wie bereits festgestellt, unterscheiden sich alle drei Figuren<br />

vor allem in der Farbgebung vom übrigen Bestand. Ein Vergleich des Seelenwägers<br />

Michael, des Johannes der Kreuzigung, des Christusknaben auf den<br />

Schultern des Hl. Christophorus, der von Nikolaus beschenkten Jungfrauen und des<br />

Hl. Georg belegt jedoch die – von einzelnen technischen Unterschieden unabhängige<br />

– Ähnlichkeit der Gesichter verschiedener Darstellungszusammenhänge innerhalb<br />

der Chorfenstergruppe.<br />

Starke Abweichungen davon zeigen neben der Hl. Barbara in nII lediglich die Maria<br />

des Himmelfahrts-Medaillons und die beiden sie geleitenden Engel. Sie haben<br />

wie die anderen Wilsnacker Gestalten schwere Lider, Falten an Kinn und Hals und<br />

nach hinten gewellte Haare. In der Zeichnung, die insgesamt blasser und in Einzeldetails<br />

derber wirkt, verrät sich jedoch ein anderer Maler. Deutlich wird dies vor<br />

allem in der Gestaltung der Ohrmuscheln, die sich von der einheitlichen Form bei<br />

den anderen Gestalten der Chorfenstergruppe unterscheidet. Der linsenförmige<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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