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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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die Zwickel ausschwingt. Es ist den Wilsnacker Blattranken sowohl in seiner<br />

raumbildenden Bewegung als auch in der Zeichnung seiner fleischigen Blattwülste<br />

eng verwandt. Den Hintergrund der Medaillonfelder bilden jeweils negativ gezeichnete<br />

Federranken.<br />

Die Komposition der Szenen orientiert sich an den drei Fensterbahnen. In der mittleren<br />

ist jeweils das Hauptmotiv angeordnet (die brennenden Philosophen, das zerbrechende<br />

Rad, Katharina vor dem Scharfrichter, die von Engeln emporgehobene<br />

Heilige), auf den Seitenbahnen erscheinen die Nebenfiguren in symmetrischer Gewichtung.<br />

Das Übergreifen der einzelnen Figuren auf benachbarte Bahnen wurde<br />

hierbei sorgfältig vermieden. So füllt der Scheiterhaufen mit den Gestalten im Feuer<br />

die beiden unteren Felder der Mittelbahn des Medaillons mit der Verbrennung<br />

der Philosophen vollständig aus. Weder die Flammen noch Teile der Figuren reichen<br />

jedoch auf die Seitenbahnen hinüber. Die Dialogfiguren eines Königs und eines<br />

Bewaffneten im oberen Feld der Mittelbahn haben inhaltlich wie kompositionell<br />

die gleiche Funktion wie die oberen Mittelfiguren der Szene mit Erasmus auf<br />

der Darmwinde in Wilsnack: Der König und die Assistenzfigur verstärken die<br />

Wirkung des Märtyrerbildes und betonen zuätzlich die Blickachse.<br />

Die Figuren agieren vor einheitlichem Rankenmuster auf grasbewachsenem Untergrund,<br />

der in starker Aufsicht gezeigt wird. So sind sie in ihrer Anordnung betont<br />

flächig im runden Medaillonbildfeld angeordnet, ein räumlicher Bezug findet kaum<br />

statt. Die schlanken und linear aufgefassten Gestalten ähneln in ihrer Anlage manchen<br />

der Wilsnacker Figuren. Die Katharina der „Verbrennung der Philosophen“<br />

ist der Maria der Wilsnacker „Seelenwägung“ im Bleiriss, der Gestaltung der Lokken<br />

sowie der Gesamthaltung nah verwandt.<br />

In der Typik der schmalen Gesichter mit betontem Ober- und Unterlid haben die<br />

Figuren des Katharinenfensters Ähnlichkeit mit den Wilsnackern. Noch stärkere<br />

„Familienähnlichkeit“ weisen jedoch einige Figuren der beiden jüngeren Medaillons<br />

in den Zeilen 3 bis 6 des Nikolausfensters sIV auf, insbesondere die Frau mit<br />

Kopftuch und der junge Nikolaus auf den Feldern 4a sowie der Mann mit der Hakke<br />

auf 3b. Möglicherweise war hier ein Maler beteiligt, der später eine bestimmende<br />

Rolle bei der Ausführung der Wilsnacker Fenster hatte. 248 Hierfür sprechen<br />

auch die übereinstimmend ausgebildeten Rankenstäbe der Medaillonrahmen sowie<br />

die damastgemusterte Decke in der Szene mit den drei Jungfrauen. Insgesamt liegt<br />

der Komposition der jüngeren Nikolausszenen ein stärkeres Interesse an räumlicher<br />

Durchbildung zugrunde, als dies bei den Katharinenmedaillons der Fall war.<br />

248 Vgl. CVMA Stendal Jacobikirche, S. 37.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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