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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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Unter Adolf Friedrich von Saldern (1802 - 1862) kam es schließlich von 1861 bis<br />

1865 zu eingreifenden baulichen Veränderungen an den Gebäuden der Oberburg,<br />

die der Anlage ihr im wesentlichen bis heute erhaltenes Gepräge gaben. Der Berliner<br />

Baumeister Friedrich August Stüler fertigte die Pläne für diese Umbauten im<br />

neogotischen Stil, und auch die neuen Innendekorationen gehen auf seine Entwürfe<br />

zurück. Im Mittelpunkt der Arbeiten standen einmal die Neugestaltung des Rittersaales<br />

und einiger angrenzender Räume in der von Stüler sehr geschätzten Kunst<br />

der Gotik sowie die Erbauung eines neuen, die Anlage beherrschenden Turmes anstelle<br />

des früheren mittelalterlichen Bergfrieds. Der neue rechteckige Turm (mit<br />

rundem Treppenturm) wurde, nachdem 1862 der alte zweigeschossige Nordflügel,<br />

in dem sich ehedem die alte Schloßküche und das Leutehaus befanden, abgebrochen<br />

wurde, am nördlichen Giebel des Wohnflügels der Oberburg massiv aus<br />

Backstein aufgeführt. Dieser Turm war ein Stockwerk tiefer als der jetzige, der<br />

nach einem Brand 1883 nach Plänen des Berliner Baurats Wilhelm Martens im<br />

selben Jahr durch einen auskragenden Aufbau mit Rundbogenfries und steilem<br />

Schieferdach zur heutigen Form erhöht wurde.<br />

Eingreifende Veränderungen wurden 1862-65 auch am dreigeschossigen Wohnflügel<br />

vorgenommen. So erhielt die H<strong>of</strong>fassade eine neugotische Backsteinverblendung.<br />

Die 4 Fensterachsen wurden beibehalten, die Fenster stichbogig geschlossen.<br />

Auch der Haupteingang zum Bisch<strong>of</strong>sflügel mit dem Stichbogenabschluß und der<br />

backsteinernen Türrahmung geht auf Stüler zurück. Die davor liegende rundbogige<br />

Sandsteintreppe mit dem liegenden Löwen ist ein Geschenk König Friedrich Wilhelms<br />

IV. von Preußen an die Familie von Saldern. Im Inneren des Wohnflügels<br />

wurden einige Räume wie z. B. das Eßzimmer im Hauptgeschoß mit Eichenpaneelen<br />

und Parkettfußboden mit einer sternförmigen Musterung neu dekoriert. In der<br />

Halle stammen die Wandschränke, die Paneele, der Terrazz<strong>of</strong>ußboden sowie die<br />

Tür zur Terrasse aus dieser Zeit. Einige Räume erhielten neue Kachelöfen, Türen,<br />

Dielenfußböden und wurden mit Papiertapeten geschmackvoll tapeziert. Die abgebrochenen<br />

Schornsteine wurden durch „russische Röhren“ ersetzt.<br />

Auch der Rittersaal trug nach dem Umbau deutlich die Handschrift Stülers, dem es<br />

aber dennoch gelang, auch die Renaissance-Dekorationen in die Neugestaltung geschickt<br />

mit einzubeziehen. Der Saal erhielt eine neue Innenausstattung und erfuhr<br />

eine wesentliche Überarbeitung und Ergänzung der Stuckdecke, in die nun auch<br />

die Wappen der Bauherrschaft (v. Saldern / v. Buch) eingefügt wurden. So liegen<br />

aber auch die Sitzbänke in den tiefen Fensternischen des Saales, von der eine einzige<br />

erhalten ist und die durchbrochenen Maßwerkgitter über der Kredenz sowie<br />

die der linken Fensternische neben dem Kamin, die Fenster mit ihren schlanken<br />

Mittelpfosten und der Tafelparkettfußboden Stülers Entwürfen zu Grunde. Die ur-<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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