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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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152<br />

anscheinend noch zu seinen Lebzeiten einen neuen Kirchbau in Wolfshagen begonnen,<br />

denn er wollte, daß sein „Cörper Christlich und ehrlich, jedoch ohne alles<br />

überflüssige geprenge, und übel eingeführte päpstliche Ceremonien, zur Erden bestetiget,<br />

in einen zinnern Sarck geleget, und zum Wolffeshagen, in der Kirchen, so<br />

Ich zu erbawen angefangen, in ein gewölbe, unter der Erden gesetzt werde.“ 18<br />

Sollte er vor Vollendung des Neubaus sterben, was dann eintrat, so verpflichtete er<br />

seine Erben zur Vollendung des neuen Kirchengebäudes. Bis zur Fertigstellung der<br />

neuen Kirche in Wolfshagen solle sein „Cörper in der itzigen Wollffeshagenschen<br />

Kirchen, in ein gewölbe gesatzt werden, bis das nach vollfertigten newen Kirchenbaw<br />

derselbte mein Cörper dahin transferirt und überbracht werden.“ 19 Seine bereits<br />

vor 1621 in der Wolfshäger Kapelle beigesetzte Ehefrau Anna geb. Gans zu<br />

Putlitz solle dann auch nach Fertigstellung der neuen Kirche dorthin überführt und<br />

neben ihm beigesetzt werden. Zur Vollendung dieses Kirchenneubaus kam es vermutlich<br />

gar nicht mehr. Statt dessen wurde an die südliche Langseite der bestehenden<br />

Fachwerkkirche ein gewölbter Gruftanbau angefügt, der <strong>for</strong>tan bis zum Ende<br />

des 19. Jahrhunderts als Grablege der Familie diente. Die Datierung 1621 über dem<br />

Eingang zur Gruft läßt diesen Schluß zu, wenn man davon ausgehen darf, daß die<br />

1982 abgetragene Fachwerkkirche der Bau von 1572 war. 20<br />

Die nunmehr vollzogene Kirchweihe im Schloß Wolfshagen ist in Zeiten wachsenden<br />

Kultur- und Werteverlusts und angesichts der sinkenden Zahl der Christen im<br />

Lande nicht nur für den Pfarrsprengel Seddin ein besonderes Ereignis. Der Förderverein<br />

Schloßmuseum Wolfshagen e. V. hatte von Anfang an den Plan verfolgt,<br />

innerhalb des Schloßmuseums eine neue Kapelle mit den erhaltenen Ausstattungsstücken<br />

der alten Kirche einzurichten und diese Kapelle dann nicht nur museal zu<br />

nutzen, sondern sie auch kirchlich in Gebrauch zu nehmen und damit in Wolfshagen<br />

endlich wieder einen Raum für Gottesdienste, Taufen und Trauungen zu schaffen.<br />

Dieser Plan stieß auch bei der Gemeinde auf Akzeptanz, und so konnte nun<br />

nach 20 Jahren wieder ein Gottesdienst in einer Kapelle in Wolfshagen gehalten<br />

werden. Der erste Taufgottesdienst in der neuen Schloßkapelle fand am Karsamstag<br />

(19. April) 2003 statt. Bei der Taufe von Conrad Gans Edlen Herrn zu Putlitzvon<br />

Barsewisch fand auch das Messing-Taufbecken von 1580 erstmals wieder<br />

nach dem Krieg Verwendung.<br />

18 Landeshauptarchiv Potsdam, Pr. Br. Rep. 4 A, Kammergericht, Testamente, Nr. 13214 (1621).<br />

19 Ebenda.<br />

20 Möglicherweise geht das 1982 abgerissene Kirchengebäude aber auch auf einen ersten Neubau<br />

nach dem 30jährigen Krieg zurück, wie die Stilkritik der für das 16. Jahrhundert eher untypischen<br />

Holzkonstruktion vermuten läßt.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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