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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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ten doppelte Wassergräben, die von der Karthane gespeist wurden, Wälle und<br />

Schleusenanlagen, die im Verteidigungsfall das ganze Umfeld der Burg in einen<br />

großen See verwandeln konnten. Der in mehreren Jahrhunderten entstandene Gebäudekomplex<br />

umfaßte Stallungen, Torhaus, Wirtschaftsgebäude und Zugbrücke<br />

auf der Vorburg, Back- und Brauhaus, Speicher- und Stallgebäude, Verlies, Torhaus,<br />

Archiv, Knappenhaus (auch Wasch- und Rollhaus) und Zugbrücke auf der<br />

Unterburg sowie Palas, Bergfried sowie Gesinde- und Küchenhaus auf der Oberburg.<br />

Mehrere eingreifende Um- und Neubauten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert<br />

gaben der Burg ihre heutige architektonische Vielgliedrigkeit.<br />

Der im Kern mittelalterliche Palas besteht aus dem dreigeschossigen sogenannten<br />

Bisch<strong>of</strong>sflügel mit Walmdach, in dem die saalartigen Räume - Halle, Speise- oder<br />

Rittersaal (Erdgeschoß), Ahnensaal (1. Obergeschoß) und Bisch<strong>of</strong>ssaal (2. Obergeschoß),<br />

ursprünglich auch die Hauskapelle - liegen, sowie dem sich westlich hieran<br />

anschließenden Wohnflügel mit den Privatgemächern und auch Dienstbotenwohnungen<br />

und daran anstoßend aus einem runden Bergfried, der allerdings 1585 einer<br />

Brandstiftung zum Opfer fiel und seitdem nicht mehr genutzt wurde. Im Kellergeschoß<br />

befinden sich überwiegend Räume mit Kreuzgrat- aber auch Tonnengewölben.<br />

Das Backsteinaußenmauerwerk ist im Kern noch spätgotisch, wurde aber in<br />

der Renaissance erneuert und verputzt. Die in die starken Außenmauern eingefügten,<br />

sich nach innen nischenartig erweiternden Fensteröffnungen mit hölzernen<br />

Rahmen - ursprünglich mit Sandsteineinfassungen - sind z. T. paarweise gruppiert<br />

und im 19. Jahrhundert stichbogig verändert bzw. zu lanzettenartigen Zwillingsfenstern<br />

unter alten Entlastungsbögen umgestaltet worden (Rittersaal). Nur ein<br />

Giebelfenster im 1. Obergeschoß weist einen reich geschmückten Sandsteinrahmen<br />

mit der Jahreszahl 1602 auf. Seine giebelartige Fensterverdachung schmückt das<br />

Allianzwappen der Familien von Saldern und von Klitzing. 4 Neu ausgestaltet und<br />

hergerichtet wurden unter Burchard von Saldern (1568 - 1635) die große Eingangshalle,<br />

der Speise- oder Rittersaal im Erdgeschoß, der Ahnensaal, die sogenannten<br />

Efeustuben und das Treppenhaus zum 1. Obergeschoß sowie die Bisch<strong>of</strong>sgemächer<br />

im 2. Obergeschoß mit der zu diesem führenden und im Dachgeschoß<br />

endenden prachtvoll verzierten hölzernen Wendeltreppe.<br />

Die großzügigen Veränderungen der Innenräume des Bisch<strong>of</strong>sflügels im Stil der<br />

Spätrenaissance gehören zu den schönsten und bedeutendsten handwerklichen Lei-<br />

4 Bauhistorische Untersuchungen an der Fassade anläßlich der Erneuerung des Außenputzes im Jahre<br />

2000 haben gezeigt, daß die ursprüngliche Konfiguration des Bisch<strong>of</strong>sflügels deutlich anders gewesen<br />

sein muß. Sich an der H<strong>of</strong>fassade abzeichnende alte Spitzbogenfenster deuten zusätzlich auch<br />

auf ursprünglich andere Geschoßhöhen hin. Reste alter sandsteinerner Fenstergewände wurden dabei<br />

an einigen Fenstern des Ostgiebels und an der Südfassade festgestellt.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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