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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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den Medaillonfeldern betont in Kreisschlingen gelegtes Rankenwerk die Horizontalverbindung.<br />

Ist hier die Form der Wilsnacker Rankenstäbe vorgebildet, so findet sich bei dem<br />

sechsbahnigen Lübecker Maria-Magdalenen-Fenster das später ebenfalls in Wilsnack<br />

auftretende Motiv der durch Ringe verbundenen, geschlossenen Medaillons:<br />

jeweils zwei durch Maßwerkbänder ge<strong>for</strong>mte Vierpassfelder stehen nebeneinander<br />

und werden durch eingehängte Ringe in der Horizontalen und Vertikalen mit den<br />

anderen Medaillons verknüpft. 237 Das Maria-Magdalenen-Fenster ist damit gleichzeitig<br />

Beispiel eines breit angelegten Medaillonzyklus mit zwei parallel verlaufenden<br />

Medaillonbahnen, wie es ihn eventuell auch in Wilsnack gegeben hat. 238<br />

Ebenso wie die Fenster der ehemaligen Lübecker Dominikanerkirche zeigen die<br />

von der Stendaler Chorwerkstatt im Zeitraum zwischen 1423 und ca. 1435 geschaffenen<br />

Glasmalereien sowohl Szenenfolgen in Architekturrahmung als auch Großmedaillonzyklen.<br />

Der Hintergrund des Bildfeldes wird jeweils von einem dichten<br />

Federrankenwerk bedeckt, vor dem sich die Szene auf einer schmalen Handlungsbühne<br />

abspielt. 239<br />

Auch bei den Stendaler Medaillonfolgen tritt das Motiv der horizontalen Verklammerung<br />

auf, z. B. im Petrusfenster sII, dessen durch filigrane Maßwerkbänder<br />

gebildeten, geschlossenen Medaillonrahmen durch symmetrische Ornamentspangen<br />

verbunden sind.<br />

Die Geschlossenheit der einzelnen Medaillonfelder ist bei dem benachbarten Marienfenster<br />

sIII aufgehoben: Zwei parallel verlaufende Rundstäbe, denen unregelmäßig<br />

Blattranken entspringen, sind jeweils stark nach außen verkröpft und bilden<br />

durch Ausschwingen zu den Seiten querovale Medaillons. Vor allem die scharfe<br />

Verkröpfung der Rankenstäbe und die durch eingehängte Vierpassklammern betonten<br />

Verbindungsstellen zwischen den Medaillons stehen den Medaillons des<br />

Wilsnacker Fensters sII sehr nahe.<br />

237 Ähnliches ist bei den jüngeren Fenstern des Heilsspiegelzyklus im Kreuzgang des Klosters Ebsdorf<br />

(um 1410) zu beobachten: Die die Hauptbildfelder rahmenden Maßwerkbänder werden an den Seiten<br />

durch eingehängte Ringe verbunden, in der Horizontalen überkreuzen sie sich und werden zusätzlich<br />

durch eine Spitzrauten<strong>for</strong>m verklammert. Auch im Hinblick auf stilistische Einzelheiten<br />

vermutet Ulf-Dietrich Korn hier einen bereits in der Lübecker Dominikanerkirche tätigen Glasmaler<br />

(CVMA Niedersachsen 2, S. 39).<br />

238 Siehe oben S. 49.<br />

239 CVMA Stendal Dom; Bernd Konrad, Stendal, Dom St. Nikolai, in: Historische Glasmalerei.<br />

Schutzverglasung-Bestandssicherung-Weiterbildung, hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie<br />

der Wissenschaften, Leipzig 1999, S. 166 - 213.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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