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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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malereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert, heute allerdings ergänzt und in teilweise<br />

veränderter Anordnung. 252<br />

Die beiden Marienszenen gehören zu den neuen Fenstern für den dreiapsidialen<br />

Chor. 253 Es erscheinen die bereits vertrauten, schmalen und ruhig agierenden Gestalten<br />

mit feingezeichneten Gesichtern. Die architektonischen Details sowie die<br />

Damastmusterung von Gewändern und Hintergründen entsprechen vollständig<br />

Wilsnacker Motiven. Die Farbigkeit wird durch die häufige Verwendung von Weiß<br />

neben Rot, Blau, Grün und Violett geprägt. Neben die Zeichnung tritt die modellierende<br />

Lasur vor allem der Gesichter und Gewandfalten. Wie in Wilsnack finden<br />

sich auf der Innenseite in die Lasur eingeritzte Werkzeichen. 254<br />

Bei der Darstellung des Marientodes füllen die um das Bett Marias versammelten<br />

Jünger das quadratische Bildfeld fast völlig aus. Ähnlich dem zweiten Wilsnacker<br />

Erasmus-Medaillon erfolgt eine Betonung der Mittelbahn durch die über verschiedene<br />

Gegenstände – den leeren Kerzenständer, das Kreuz, die Kerze in der Hand<br />

Marias – nach oben vermittelte Bewegung. Sie mündet im Weihwasserwedel des<br />

Petrus, der – assistiert von einem weiteren Apostel – die Verstorbene aussegnet.<br />

Eine Inschrift unter der Szene in gotischen Minuskeln nennt die Jahreszahl<br />

1467. 255<br />

Die Maria in der Marienkrönung steht der thronenden Maria aus Wilsnack motivisch<br />

und stilistisch sehr nahe. Es handelt sich um den Typus der schon gekrönten<br />

Maria, die Darstellung ist jedoch bereits auf die Dreieinigkeit ausgedehnt. Anders<br />

als bei der 1455-60 entstandenen Marienkrönung des Dierc Bouts, der die Werbener<br />

Darstellung ansonsten erstaunlich nahesteht, kniet Maria jedoch nicht, sondern<br />

sitzt zwischen Gottvater und Christus auf einer Thronbank. Kompositionell ent-<br />

252 Drachenberg / Maercker / Richter 1979, S. 234. Die drei Chorfenster wurden 1872 von dem Leipziger<br />

Glasmaler Johannes Haselberger instand gesetzt. Eine Restaurierung der weiteren Felder erfolgte<br />

1890 durch das Königliche Institut für Glasmalerei in Berlin-Charlottenburg. Sie wurden dabei<br />

zum Teil aus dem Langhaus zusammengezogen und stark ergänzt.<br />

253 Eine weitere Gruppe Glasmalereien entstand im gleichen Zeitraum und zeigt verwandte Züge. Aufgrund<br />

differierender Einzelmotive sowie farblicher Gestaltung geht sie aber wohl nicht auf die gleiche<br />

Werkstatt zurück. Eine zugehörige Wappenzeile mit den Wappen der brandenburgischen Hohenzollern<br />

auf Fenster sII nennt das Jahr 1467 und Kurfürst Friedrich II als Stifter: „Vrederich vo<br />

gades ghnade markgrave zcu brâdeburg kurfürst unde kamerer des hilchen romesche rikes un burggraf<br />

zu n berg ao·dni·mº·ccccº·lx·vu.“ (zitiert nach KDM Kreis Osterburg, S. 373).<br />

254 CVMA Stendal Jakobikirche, S. 36.<br />

255 „año dñi m° cccc °lx° vu°.“ (zit. nach KDM Kreis Osterburg, S. 372).<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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