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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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74<br />

schaffen Anfang der 60er Jahre des 15. Jahrhunderts von einem Künstler aus dem<br />

Umkreis des Meisters von Flémalle und Rogier van der Weydens. 275<br />

Dies sowie die weich fallenden Gewänder der Wilsnacker Figuren und die sanfte<br />

Gesamtstimmung verweisen auf die Entwicklung der westfälischen, stark unter<br />

Kölner Einfluss stehenden Malerei im letzten Jahrhundertdrittel, wenn auch direkte<br />

Beziehungen nicht hergestellt werden können. Lediglich die um 1470/80 datierte<br />

große Strahlenkranzmadonna mit Stifter in der Soester Wiesenkirche weist in Haltung<br />

und Gewandbildung Ähnlichkeiten mit der Wilsnacker Madonna auf, unterscheidet<br />

sich jedoch in der sehr graphisch aufgefassten Zeichnung. 276<br />

Man wird den in der Pergamentschrift aus der Stendaler Jakobikirche genannten<br />

magister Jakobus als verantwortlichen Meister der in Wilsnack tätigen Glasmalereiwerkstatt<br />

annehmen dürfen. Der Sitz der Werkstatt, die hochrangige, in zumindest<br />

einigen Fällen durch Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg gewidmete Aufträge<br />

277 in der Region ausführte, ist am naheliegendsten in Stendal zu vermuten.<br />

Für einen in der Region viel beschäftigten Glasmalerei-Betrieb bot sich dieser<br />

Standpunkt schon aufgrund der guten Handelsverbindungen und Verkehrswege<br />

an. 278<br />

Fazit<br />

Mit den Fenstern der Wilsnacker Nikolaikirche haben sich außerordentlich qualitätvolle<br />

Zeugnisse spätmittelalterlicher Glasmalerei erhalten. Sie verdanken ihre<br />

Entstehung verschiedenen Fensterstiftungen im Zusammenhang mit dem Wiederaufblühen<br />

der Wilsnacker Heilig-Blut-Wallfahrt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.<br />

In dieser Zeit erfolgte neben baulichen Veränderungen vor allem eine<br />

Erweiterung der Ausstattung. Hiervon zeugen die von weit her gebrachten Scheiben<br />

der Kaufleute aus Nordbrabant sowie die von verschiedenen Reichsfürsten gestifteten<br />

und von einer heimischen Werkstatt ausgeführten Glasmalereien.<br />

275 Micheline Combleu-Sankes, Les Musées de l’Institut de France (Les Primitifs Flamands. 1. Corpus<br />

de la Peinture des anciens Pays-Bas Méridionaux au Quinzième Siècle. Bd. 15), Brüssel 1988, S.<br />

87 - 107, hier insbesondere S. 99 - 102. Kemperdick stellt Übereinstimmungen beim Personal des<br />

Bornemannschen Kalvarienberges mit der Kreuzigung aus Chantilly fest, die auf eine Verwendung<br />

gleichen Vorlagenmaterials hindeuten (Kemperdick 1994, S. 75).<br />

276 Siehe Anm. 203.<br />

277 CVMA Stendal Jakobikirche, S. XV, 27.<br />

278 CVMA Stendal Jakobikirche, S. 37; vgl. Rüdiger Becksmann, Die mittelalterlichen Glasmalereien<br />

in Baden und der Pfalz, ohne Freiburg i. Br. (CVMA Deutschland 2, Baden und Pfalz 1), Berlin<br />

1979, S. XXXII.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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