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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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47<br />

Der Vergleich mit dem Stendaler Fenster sIV bestätigt, dass auch ein anderes von<br />

Stöckhardt im Mittelfenster dargestelltes und heute in nVIII angeordnetes Fragment<br />

zu einer Nikolausfolge gehörte: die Erhebung eines Bisch<strong>of</strong>s auf 8/9c entspricht<br />

bis in die Anordnung der Figuren der Erhebung des Hl. Nikolaus in Stendal<br />

(15/16c) und ist wohl ebenfalls als solche zu deuten. Keine Entsprechung im Stendaler<br />

Nikolausfenster hat das Gespräch eines jungen Mannes mit einem Bisch<strong>of</strong><br />

auf 9a des Wilsnacker Nordquerhausfensters, das Feld könnte aber eventuell als<br />

Darstellung des jungen Nikolaus während seiner Erziehung durch den Bisch<strong>of</strong> von<br />

Myra angesehen werden. 170<br />

Die beiden Wilsnacker Erasmusmedaillons in nII zeigen die Kesselfolter sowie das<br />

Martyrium des Heiligen auf der Darmwinde. Letztere Szene wurde in der Glasmalerei<br />

selten dargestellt, findet sich aber auch im Erasmusfenster nV des Stendaler<br />

Domchors. Ebenfalls in eine Erasmusfolge einordnen ließe sich das Fragment mit<br />

einem gefesselten Bisch<strong>of</strong> in Feld 8b des Wilsnacker Nordquerhausfensters – es<br />

könnte zur Vorführung des Heiligen vor dem Richter gehört haben, wie sie in einer<br />

Szene des Stendaler Erasmusfensters gezeigt ist, bei der es sich allerdings um eine<br />

Ergänzung vom Ende des 19. Jahrhunderts handelt. 171 Dem Hl. Erasmus wurde<br />

besonders vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich II. große Verehrung entgegengebracht.<br />

172<br />

Die Wilsnacker Medaillons mit der Anbetung und der Himmelfahrt Mariens gehörten<br />

wohl zu einer Folge der Freuden Marias, wie sie im Stendaler Domchor mit<br />

Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi, Anbetung des Kindes, Darbringung<br />

im Tempel, Marientod und Himmelfahrt Marias dargestellt ist.<br />

Die – von Stöckhardt allerdings nicht wiedergegebene – gekrönte weibliche Gestalt<br />

bei der Seelenwägung ist als Maria zu deuten, w<strong>of</strong>ür sowohl ihre Auszeichnung<br />

mit einem Nimbus als auch die Bildtradition der Anwesenheit Marias als Fürbitterin<br />

bei der Seelenwägung spricht. Dies könnte auf eine Einordnung des Medaillons<br />

in den Marienzyklus hinweisen. 173<br />

170 Die Erziehung des Hl. Nikolaus durch den Bisch<strong>of</strong> gehört zu den bildlich dargestellten Szenen der<br />

Nikolauslegende, siehe Lexikon der christlichen Ikonographie (LCI), hrsg. von Engelbert Kirschbaum,<br />

Freiburg 1990, Bd. 8, S. 51.<br />

171 CVMA Stendal Dom, S. 142.<br />

172 CVMA Stendal Dom, S. 141; Karl Friedrich Klöden, Zur Geschichte der Marienverehrung besonders<br />

im letzten Jahrhundert vor der Re<strong>for</strong>mation in der Mark Brandenburg und der Lausitz, Berlin<br />

1840, S. 78.<br />

173 Zur ungewöhnlichen Darstellung der Seelenwägung innerhalb einer Medaillonfolge und zu Maria<br />

als Fürbitterin an der Seelenwaage siehe unten S. 55 - 57.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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