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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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stungen der Innendekoration dieser Stilepoche in der Prignitz. 5 Vor allem sind es<br />

die meisterhaften und außerordentlich qualitätsvollen niederdeutschen Tischlerarbeiten<br />

(Türen, Treppengeländer, Wandschränke, Paneele), die dem Wohnsitz höfische<br />

Eleganz verliehen und an vergleichbare Leistungen in den kurfürstlichen, vor<br />

allem aber niedersächsischen Landschlössern der Weserrenaissance anknüpfen und<br />

diesen in nichts nachstehen. Dazu kommen die beachtlichen Steinmetz- und Stukkateurarbeiten<br />

(Kamin, Rittersaaltreppe, Mittelsäule, Fensterrahmung), die alle um<br />

1602 entstanden sind und deren Formenkanon sich im Sinne der italienischen Renaissance<br />

an die herausragenden Werke der Magdeburger Bildhauergenerationen<br />

um Sebastian Ertle, Michael Spieß und Christoph Dehne anlehnt. 6 Die verwandtschaftlichen<br />

Bindungen Burchards von Saldern mit den großen altmärkischen, anhaltinischen<br />

und niedersächsischen Geschlechtern - von der Schulenburg (Burchard<br />

war seit 1606 mit Agnes von der Schulenburg aus dem Hause Beetzendorf<br />

vermählt), von Alvensleben, von Münchhausen - sowie zu seinen Vettern im<br />

Braunschweiger Land fanden ihren Niederschlag in den architektonischen Umgestaltungen<br />

auf der Plattenburg. Auch seine engen verwandtschaftlichen Beziehungen<br />

zur Familie von Klitzing führten während des Umbaus hier und des Schloßbaus<br />

in Demerthin (1604 vollendet) zu wechselseitigen Anregungen.<br />

Der bedeutendste Raum, der Speise- oder Rittersaal, besitzt vier aufwendig stukkierte<br />

Kreuzgratgewölbe über einer Sandstein-Mittelsäule sowie reich verzierten<br />

Wandkonsolen. Zur Ausstattung gehören ein prächtiger Kamin mit wappengeschmücktem<br />

Aufsatz in besten Renaissance<strong>for</strong>men und mit zwei die Kaminöffnung<br />

rahmenden „wilden Männern“ aus Sandstein, eine beachtliche Sandsteintreppe mit<br />

sechs Löwenfiguren, die die Handläufe tragen, eine reichgeschnitzte Renaissancetür<br />

von 1609 sowie ein wertvoller Wandschrank neben dem Kamin aus derselben<br />

Zeit. Die in die Südwand eingelassene hölzerne Kredenz entstammt dem 18. Jahrhundert,<br />

der Maßwerk-Schnitzaufsatz jedoch ist neugotisch und geht - wie auch<br />

andere z. T. noch erhaltene Inventarstücke des Saales (Paneele, Sitzbank, Fenster) -<br />

auf Entwürfe von Friedrich August Stüler (1800 - 1865) für einen Umbau der Burg<br />

in den 1860er Jahren zurück. 7 Neben dem Speisesaal sind hier vor allem die Halle,<br />

der Ahnensaal und die Efeustuben im 1. Obergeschoß mit ihren reichverzierten<br />

Renaissance-Balkendecken hervorzuheben.<br />

5 Vgl. Kunstdenkmäler (wie Anm. 1), S. 240 - 254.<br />

6 Vgl. hierzu auch: Albert Schröder, Das Schulenburg-Wandgrab in der Kirche zu Lieberose und<br />

seine Beziehungen zu verwandten Meisterwerken, in: Brandenburger Land, Berlin 1935, S. 107 -<br />

114; Peter Goralczyk, Die Familie von Quitzow - ein märkisches Adelsgeschlecht. Ihre Grabplastik<br />

in der Prignitz, in: Brandenburgische Denkmalpflege, Jg. 2, Heft 2, Berlin 1993, S. 30 - 38.<br />

7 Vgl. hierzu: Eva Börsch-Supan und Dietrich Müller-Stüler, Friedrich August Stüler 1800 - 1865,<br />

München, Berlin 1997, S. 844 - 846.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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