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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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bräunung einiger heller Gläser bei. Dies gilt vor allem für die Inkarnate, die zusätzlich<br />

starken Lochfraß aufweisen, so dass die Gesichtszeichnungen sehr angewittert<br />

sind und sich kaum Aussagen über modellierende Lasuren machen lassen. Einzelheiten<br />

wie Haare, Gefieder und Stroh sind durch parallele Strichlagen unterschiedlicher<br />

Stärke angelegt. Das Hintergrundmuster bilden bei der Anbetung ausgewischte<br />

Federranken, bei der Seelenwägung schablonierter Brokat.<br />

Die Farbpalette der beiden Erasmusmedaillons, der Nikolausszene in nII, der thronenden<br />

Maria mit Heiligen und der Darbringung in sII, der Kreuzigung und der<br />

Strahlenkranzmadonna in I sowie der Fragmente in nVIII erscheint demgegenüber<br />

durch die gesteigerte Verwendung weißen Glases sowie eines blassen Violetts wesentlich<br />

aufgehellter. Zur Unterstützung der perspektivischen Wirkung der Architekturrahmungen<br />

wurden hellbraun-ockerfarbige Lasuren für die vorderen, braune,<br />

grünliche oder rötlich-violette Lasuren für weiter im Hintergrund liegende, verschattete<br />

Architekturteile verwandt. Mit Schablonen aufgebrachte Damastmuster<br />

bilden nicht nur die meisten Hintergründe, sondern zieren häufig auch Gewänder.<br />

Neben Medaillonrahmen, Rankenwerk und Gewändern wurden auch die Gesichter<br />

in hellem Glas ausgeführt und lediglich durch Lasuren zart modelliert. Zu ihrer<br />

Charakterisierung scheinen neben bräunlichen auch bräunlich-violette Lasuren<br />

verwendet worden zu sein. Eine Beurteilung ist jedoch schwierig, da es sich bei der<br />

heutigen teilweise stark violetten Farbwirkung einiger Inkarnate auch um eine<br />

Farbveränderung von ursprünglich blass-violetten Gläsern zu einer intensiveren<br />

Tönung hin handeln kann. 164 Auffällig ist die Gestaltung des Gesichtes der Zwikkelfigur<br />

in Fenster sII, 9c aus rotem Überfangglas.<br />

Die Bleiführung ist relativ kleinteilig, jedoch nicht vollständig an die Gegenstandsbezeichnung<br />

gebunden. Silbergelb wurde sparsam verwendet, etwa bei der Darstellung<br />

von Geräten und Gewandborten oder den Haaren Marias. Die Zeichnung ist<br />

bei den großen Figuren – bedingt durch den Maßstab – entschieden und mit einfachen,<br />

in der Stärke kaum variierenden Strichen ausgeführt, die kleinen Figuren<br />

sind teilweise faserig schraffierend gezeichnet.<br />

Obwohl die Rahmen aller drei Medaillons in sII völlig gleich gestaltet sind, unterscheidet<br />

sich die Himmelfahrt Mariens sowohl in der Anlage der Verbleiung als<br />

auch in der Zeichnung und der Gesichtstypik von den vorausgehend behandelten<br />

164 Dieser Effekt wird von Anreicherungen des dem Glasgemenge zur Färbung beigegebenen vierwertigen<br />

Mangans (MnO2 / Braunstein) verursacht, siehe: Glasmalereien aus acht Jahrhunderten 1997,<br />

S. 188. Das Königliche Institut für Glasmalerei Berlin-Charlottenburg imitierte diese Farbwirkung<br />

bei seinen Ergänzungen.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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