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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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werden, die aus der Kyritzer Kirchenbibliothek stammen. 13 Hinzu kommen mehrere<br />

Bücher aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, die wir für unsere Arbeit nicht aufgesucht<br />

haben. Der Nachweis der Kyritzer Bücher wurde dadurch erleichtert, daß bei<br />

der Aufnahme in die Staatsbibliothek die Akzessionsnummern in die Bände mit<br />

Bleistift eingetragen worden sind. Möglicherweise tauchen einmal aus den nach<br />

Polen oder Rußland ausgelagerten Beständen Bände auf, die ebenfalls zur Kyritzer<br />

Provenienz gehören.<br />

Immerhin läßt das 1920 erstellte „Verzeichnis“ – trotz mancher Unschärfen – in<br />

Verbindung mit den noch vorhandenen Büchern einige Rückschlüsse auf die Kirchenbibliothek<br />

in Kyritz zu. Angesichts der Brände, die die Stadt heimsuchten und<br />

Kirche, Schule und Pfarrhäuser (vor allem 1622) nicht verschonten, ist erstaunlich,<br />

daß eine solche Büchersammlung bis ins 20. Jahrhundert erhalten blieb.<br />

In vorre<strong>for</strong>matorischer Zeit gehörten zur Pfarrkirche St. Nikolai und St. Marien<br />

bzw. zu den einzelnen Altären liturgische Bücher. Drei Missalia (I 8, F 7 und F 18)<br />

gingen davon später in die Kirchenbibliothek ein. Das älteste, um 1489 in Leipzig<br />

gedruckte Missale Havelbergense trägt einen Eigentumsvermerk. Es stand dem<br />

Priester, der am Altar der Schustergilde in der Pfarrkirche die Messe las, zur Verfügung.<br />

14 Das Missale Havelbergense von 1506 hat keinen ähnlichen Eigentumsvermerk.<br />

Der 1560 eingetragene „Paulus witte diaconus“ taucht in den (unvollständigen)<br />

Listen der Kyritzer Geistlichen nicht auf. Die Familie Witte ist 1541<br />

und 1581 in Kyritz bezeugt, 15 außerdem in Pritzwalk 16. Die handschriftlichen Eintragungen<br />

im Meßbuch deuten darauf hin, daß die alten Missalia – wie auch anderswo<br />

in der Mark – mit einigen Modifizierungen noch bis ins späte 16. Jahrhundert<br />

weiter benutzt wurden. Über die liturgischen Bücher hinaus besaß die Kyritzer<br />

Pfarrkirche wohl eine Büchersammlung, über deren Umfang wir keine Kenntnis<br />

haben. Zu ihr gehörte sicher die um 1478 in Köln gedruckte niederdeutsche Bibel<br />

13 Ich danke den Mitarbeitern in der Handschriftenabteilung, im Inkunabelleseraum und im Rara-<br />

Lesesaal der Staatsbibliothek für vielfältige Hilfen, besonders Frau Karla Faust, die die mühevolle<br />

Arbeit leistete, die Bücher aus den Akzessionsjournalen zu ermitteln. Herrn Oberkirchenrat i. R.<br />

Dr. Konrad von Rabenau (Schöneiche) habe ich die Einbandbestimmungen zu verdanken.<br />

14 Das Lehen der Schuster wird im Visitationsregister von 1541 genannt. Vgl. Victor Herold, Die<br />

brandenburgischen Kirchenvisitations-Abschiede und -Register des XVI. und XVII. Jahrhunderts,<br />

Bd. 1: Die Prignitz, Berlin 1931, S. 17.<br />

15 Vgl. ebd., S. 13 und 54.<br />

16 Mehrere Angehörige der Familie Witte aus Pritzwalk finden sich in den Universitätsmatrikeln von<br />

Wittenberg (1562, 1565) und Frankfurt/Oder (1522, 1566). Paulus Witt Falckenburgensis bzw.<br />

Falckenbergensis wurde im Sommer 1557 in Frankfurt, am 14. Juli 1560 in Wittenberg immatrikuliert.<br />

Vgl. Aeltere Universitätsmatrikeln. I: Universität Frankfurt a. O., Bd. 1, hrsg. von Ernst Friedlaender,<br />

Leipzig 1893, S. 144; Album Academiae Vitebergensis, Ältere Reihe, Bd. 2, hrsg. von Otto<br />

Hartwig, Halle an der Saale 1894, S. 6.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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