06.11.2012 Aufrufe

Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

164<br />

Restaurierungsarbeiten im Bisch<strong>of</strong>sflügel der Plattenburg<br />

Inmitten ausgedehnter Wälder, nahe der Berlin-Hamburger Chaussee in der Karthane-Niederung,<br />

liegt in der Westprignitz der Ort Plattenburg mit seiner mittelalterlichen<br />

Wasserburg. Sie blieb eine der wenigen großen, in freier Landschaft errichteten<br />

Burgen, in deren Schutz sich keine größere Siedlung oder Stadt entwikkelte,<br />

wie dies sonst bei vergleichbaren territorialherrlichen Anlagen aus der Kolonisationszeit<br />

die Regel war. Die Plattenburg wurde von den brandenburgischen<br />

Markgrafen wohl noch im 12. Jahrhundert gegründet und im 13. Jahrhundert zu<br />

einer festen landesherrlichen Burg in der Prignitz ausgebaut. 1<br />

1319 wurde die Plattenburg erstmals urkundlich erwähnt, als Markgraf Waldemar<br />

von Brandenburg die Burg an den Bisch<strong>of</strong> Reiner von Havelberg und die dortige<br />

Stiftskirche verkaufte. Neben einer Schäferei unterhielten die Bischöfe in Plattenburg<br />

auch eine bedeutende Teichwirtschaft. Die Burg selbst diente seit dieser Zeit<br />

bis 1548 den Havelberger Bischöfen als fester Verteidigungsort und Sommeraufenthalt,<br />

zeitweilig auch als Dienstresidenz. Mit den nicht unerheblichen Einnahmen,<br />

die das Bistum mit dem Ablaßhandel, der Sünderwaage und dem Verkauf<br />

von Wallfahrtsandenken seit 1383 in Wilsnack erzielte, konnten besonders unter<br />

Bisch<strong>of</strong> Johann Wöpelitz (gest. 1401) neben dem Kirchenneubau in Wilsnack, der<br />

Errichtung des Lettners im Dom zu Havelberg auch der umfangreiche Ausbau der<br />

Plattenburg zur Sommerresidenz - besonders um 1400 und im Verlaufe des 15.<br />

Jahrhunderts - sowie der Ausbau der bischöflichen Stadtresidenzen in Wittstock<br />

und Wilsnack vorangetrieben werden. Einer der bedeutendsten Havelberger Bischöfe,<br />

Wedigo Gans Edler Herr zu Putlitz, starb 1487 auf seiner Plattenburger Residenz,<br />

die dieser auch in den Wintermonaten bewohnt hatte. Im übrigen residierten<br />

die Bischöfe auf dem festen Schloß in Wittstock.<br />

Schließlich gelangten Burg und Herrschaft Plattenburg-Wilsnack infolge der Re<strong>for</strong>mation<br />

und der damit einhergehenden Säkularisation kirchlicher Güter 1548<br />

nach dem Tod des letzten katholischen Bisch<strong>of</strong>s Busso II. von Alvensleben wieder<br />

in den Besitz des Landesherrn, dann aber 1560 endgültig an die Familie von Saldern.<br />

Der kurbrandenburgische Oberstkämmerer Matthias von Saldern (1508 -<br />

1 Zur Burggeschichte vgl. u. a.: Richard Rudl<strong>of</strong>f, Plattenburg und die Familie von Saldern, in: Prignitzer<br />

Volksbücher Nr. 64/65, Pritzwalk 1926; Torsten Foelsch, Plattenburg, in: Schlösser und Gärten<br />

der Mark, hrsg. von Sibylle Badstübner-Gröger und der Deutschen Gesellschaft e. V., Berlin<br />

1993; Theodor Goecke / Paul Eichholz / Friedrich Solger / Willy Spatz, Die Kunstdenkmäler der<br />

Provinz Brandenburg, Teil I, Bd. 1, Die Kunstdenkmäler des Kreises Westprignitz, Berlin 1909, S.<br />

240 - 254; Adolf Friedrich Riedel, Die Plattenburg und die Familie von Saldern, in: Codex diplomaticus<br />

Brandenburgensis, Bd. A II, Berlin 1842, S. 97 - 120.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!