06.11.2012 Aufrufe

Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

157<br />

Die Orgel von Joachim Wagner in Rühstädt<br />

Die Kirche: Wie durch dendrochronologische Untersuchungen erst seit 2003 bekannt<br />

ist, wurde die Dorfkirche von Rühstädt mit ihrer scheinbar romanischen Apsis<br />

erst im Jahre 1455 errichtet. Aus dem späten Mittelalter sind ein Schnitzaltar,<br />

die Wandmalerei in der Apsis (Darstellung des Weltgerichts) sowie eine Glocke<br />

von 1513 erhalten geblieben. Die Familie von Quitzow, die seit 1384 in Rühstädt<br />

ansässig war, hat sich in der Kirche mit aufwändigen Grabdenkmälern verewigt.<br />

Unter dem Patronat der Familie von Grumbkow wurde die Kirche von 1722 bis<br />

1735 barock umgestaltet. Auch die Familie von Jagow hat das Inventar durch bedeutende<br />

Kunstwerke bereichert. 1992 bis 1995 konnte die Kirche umfassend saniert<br />

werden. Der Pfarrsprengel Rühstädt umfaßt in der Gegenwart zehn Kirchdörfer<br />

mit etwa 800 Gemeindegliedern. Weitere In<strong>for</strong>mationen finden Sie im Internet<br />

auf folgender Homepage: http://Uwe.Czubatynski.bei.t-online.de/Kirche.html<br />

Der Orgelbauer: Joachim Wagner wurde am 13. April 1690 in Karow bei Genthin<br />

als Sohn des dortigen Pfarrers Christoph Wagner geboren. Über seine Ausbildung<br />

ist nur wenig bekannt. Nachweislich arbeitete er zwei Jahre bei Gottfried Silbermann.<br />

1723 vollendete er in der Berliner Marienkirche sein Meisterstück und wurde<br />

<strong>for</strong>tan der wohl bedeutendste Orgelbauer der Barockzeit in Preußen. In seiner<br />

Berliner Werkstatt entstanden Instrumente, die mitteldeutsche und norddeutsche<br />

Elemente miteinander verbanden und <strong>for</strong>tentwickelten. Im Laufe seines Lebens erbaute<br />

er über vierzig sehr individuell gestaltete Orgeln. Bedeutende zweimanualige<br />

Werke sind erhalten geblieben in Brandenburg (Dom), Treuenbrietzen (St. Marien),<br />

Angermünde, Wusterhausen und Trondheim (Norwegen). Wagner starb am<br />

23. Mai 1749 in Salzwedel. Die durch ihn begründete Tradition wurde durch seine<br />

Schüler und Mitarbeiter Peter Migendt, Ernst Marx und Gottlieb Scholtze <strong>for</strong>tgeführt.<br />

Alle diese Instrumente sind überaus wertvolle Zeugnisse einer hochentwikkelten<br />

Musikkultur und bedürfen der sorgfältigen Pflege.<br />

Die Stifterin: Eine an der Empore befestigte Inschrift nennt Sophie Charlotte de la<br />

Chevallerie als Stifterin der Orgel. Sie stammte aus hugenottischer Familie und<br />

wurde 1681 als Tochter des hannoverschen Oberh<strong>of</strong>meisters Simeon de la Chevallerie<br />

und seiner Frau Elisabeth de Philipponeau geboren. Im Jahre 1700 heiratete<br />

sie den aus pommerschem Uradel stammenden Friedrich Wilhelm von Grumbkow,<br />

welcher 1719 das Gut Rühstädt erwarb. Aus dieser Ehe gingen 18 Kinder hervor,<br />

von denen neun den Vater überlebten. Friedrich Wilhelm von Grumbkow stieg unter<br />

dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. zu höchsten Staatsämtern auf und starb<br />

1739 als Staatsminister und Generalfeldmarschall. Sein einst vergoldeter Sargdekkel<br />

wird in der Rühstädter Kirche aufbewahrt. Grumbkow und Joachim Wagner<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!