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Local Evaluation of Policies for Discounted Markov Decision Problems

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19<br />

blutgeschichte dargestellt. Es handelte sich dabei höchstwahrscheinlich um an der<br />

Brüstung des inneren Laufganges angebrachte Bildtafeln. 84<br />

Urkundlich belegt ist die Stiftung zweier Altäre durch Kurfürst Friedrich II. zwischen<br />

1445 und 1447, über deren Vergabe er selbst bestimmte. 85 Diese Stiftungen<br />

sind in einer Zeit, in der die Wallfahrten heftig umstritten waren, als Stellungnahme<br />

in der Auseinandersetzung zu werten. Breest berichtet von mehreren Altären<br />

bzw. Altarpfründen: einen „Altar zur Ehre Unserer lieben Frau, St. Sebastian,<br />

Christophorus, der 10.000 Ritter und St. Ursula und ihrer Gesellschaft“, der 1465<br />

von der Schützengilde gestiftet wurde, einen Altar „St. Virginis Mariae, St. Ursula<br />

vel Laurentii“, ein „beneficium Trinitatis“, ein „beneficium Rosarum“ und einen<br />

„Marien-, Laurentius- und Andreas-Altar“, der seit 1488 nachweisbar sei. 86 Ob die<br />

Stiftungen Friedrichs II. mit bei Breest aufgeführten Altären oder dem von Bekmann<br />

beschriebenen „Altar, (...) mit Darstellung der Marienkrönung“ 87 identisch<br />

sind, ist ungeklärt. 88 Der heute im Chor aufgestellte Kompositaltar besteht aus Reliqiuaren<br />

und Skulpturen aus mindestens drei mittelalterlichen Altären. 89<br />

Die im Jahre 1447 von Papst Eugen IV. und dessen Nachfolger Nikolaus V. ergangenen<br />

Ablassbriefe für das Heilige Blut von Wilsnack sowie vor allem die päpstliche<br />

Entscheidung zugunsten des Wunderblutes im Jahre 1453 hatten ein erneutes<br />

Engagement in Sachen Bau und Ausstattung zur Folge. Jüngste dendrochronologi-<br />

84 Siehe unten. Zum Laufgang und seiner ursprünglichen Nutzung Cremer 1996, S. 189 - 191, 194. Zu<br />

den am Laufgang angebrachten Bildtafeln: Ludecus 1586, Vorrede sowie Breest 1881, S. 158 -<br />

159. Breest beschreibt im genannten Zusammenhang zwar den inneren, in Höhe der Fenstersohlbank<br />

verlaufenden Umgang, hat ihn aber ebensowenig wie Büsching, Riedel und Adler noch selbst<br />

gesehen. Die Bildtafeln waren ihm zufolge nach der Renovierung 1872 auf einer Seitenempore untergebracht.<br />

85 Damit waren reiche Einkünfte verbunden. Die Verfügung darüber behielt sich der Kurfürst auch bei<br />

der Abtretung der Altmark und der Prignitz an seinen jüngeren Bruder im Jahre 1447 vor (Cremer<br />

1996, S. 123; Riedel, C I, Nr. 173, S. 283).<br />

86 Breest 1881, S. 275 - 276.<br />

87 Johann Christoph Bekmann / Bernhard Ludwig Bekmann, Historische Beschreibung der Chur und<br />

Mark Brandenburg, Bd. 2, Berlin 1753, S. 309. An gleicher Stelle beschreibt Bekmann „einige Bilder<br />

in lebensgröße und mit Wachs überzogen“, wovon eines einen Herzog von Mecklenburg, das<br />

andere einen Markgrafen von Brandenburg darstellte. Das von dem 1717 verstorbenen Johann<br />

Christoph Bekmann verfasste Werk wurde von Bernhard Ludwig Bekmann ergänzt und <strong>for</strong>tgesetzt.<br />

Auch der Abschnitt zu Wilsnack wurde nachträglich überarbeitet (es wird von Bauarbeiten der Jahre<br />

1732/33 berichtet), so dass für die Beschreibung der Stand gegen Mitte des 18. Jahrhunderts angenommen<br />

werden kann.<br />

88 Siehe Cremer 1996, S. 208, Anm. 225. An gleicher Stelle vermutet Cremer, es habe zusätzlich noch<br />

ein Kreuzaltar für den Gemeindegottesdienst existiert.<br />

89 Ernst Badstübner, Stadtkirchen in der Mark Brandenburg, Berlin 1982, S. 206.<br />

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz 4(2004)

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