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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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C. Bildung und Integration<br />

Deutschland mindestens 290.000 dieser ausscheidenden Lehrkräfte ersetzt werden. Da im gleichen<br />

Zeitraum voraussichtlich aber nur 210.000 Lehramtsbewerberinnen und -bewerber ihre Ausbildung<br />

abschließen werden, werden in den nächsten zehn Jahren rund 80.000 Lehrerstellen nicht<br />

o<strong>der</strong> nicht adäquat durch voll ausgebildete Lehrkräfte besetzt werden können. 122<br />

Diese Zahlen müssen bei <strong>der</strong> Wahl eines Lehramtsstudiums jedoch differenziert betrachtet werden,<br />

denn die Einstellungschancen für Lehramtsabsolventen sind stark von Schulart und Schulfächern<br />

abhängig. Die Kultusministerien <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> bieten deshalb auf ihren Internetseiten ständig<br />

aktualisierte Informationen zu Einstellungsprognosen und -voraussetzungen. Zusätzlich hat die<br />

Kultusministerkonferenz die offene Amtschef-Arbeitsgruppe „Laufbahn / Besoldung / Versorgung<br />

im Schulbereich“ und die Kommission für Statistik im Rahmen <strong>der</strong> Stralsun<strong>der</strong> Erklärung vom<br />

06.03.2009 gebeten, einen Vorschlag für eine gemeinsame Strategie zur Deckung des Lehrkräftebedarfs<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Kapazitäten in den Lehramtsstudiengängen und im Vorbereitungsdienst<br />

zu erarbeiten. 123<br />

Initiativen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zur Deckung des Lehrkräftemangels<br />

Die Län<strong>der</strong> haben unterschiedliche Kampagnen und Lösungsansätze entwickelt, um dem Lehrkräftemangel<br />

entgegenzuwirken. So finden sich bundesweite Kampagnen einzelner Bundeslän<strong>der</strong>, die<br />

mit breit angelegten Werbeaktionen das Ansehen des betreffenden Bundeslandes als Arbeitgeber<br />

für Lehrkräfte wie auch den Stellenwert des Lehrerberufes an sich steigern wollen. Viele Bundeslän<strong>der</strong><br />

bieten Interessenten auch weitere, hauptsächlich finanzielle Anreize durch höhere Einstiegsgehälter,<br />

eine schnelle Verbeamtung, Fortbildungsoffensiven für Lehrkräfte o<strong>der</strong> weniger<br />

Unterrichtsstunden. An<strong>der</strong>e Maßnahmen umfassen die Aufstockung <strong>der</strong> Studienplätze, sowie<br />

Lehrkräfte- und Referendariatsstellen in gesuchten Fächern und Schularten. Einige Län<strong>der</strong> betreiben<br />

gezielt Werbung bei Schülerinnen und Schülern, um über den Lehrerberuf zu informieren.<br />

Auch die Beschäftigung sogenannter Quer- und Seiteneinsteiger ohne Lehramts-, aber mit einem<br />

Fachstudium wird von einigen Län<strong>der</strong>n als Mittel zur Deckung des Lehrkräftemangels insbeson<strong>der</strong>e<br />

in den naturwissenschaftlichen Mangelfächern eingesetzt. Strategien, die gezielt bereits hier<br />

lebende Lehrerinnen und Lehrer mit ausländischen Ausbildungen für eine pädagogische Tätigkeit<br />

(vergleiche Kapitel D) o<strong>der</strong> Jugendliche mit Migrationshintergrund für ein Lehramtsstudium gewinnen<br />

sollen, werden nach aktuellem Kenntnisstand nicht ausreichend berücksichtigt.<br />

2.2.2 Lehramt – (k)ein Studium für Studierende mit Migrationshintergrund?<br />

Laut Statistischem Bundesamt ist die Verteilung von Studierenden mit bzw. ohne Migrationshintergrund<br />

im Verhältnis zur jeweiligen Gesamtanzahl Studieren<strong>der</strong> auf fast alle Studiengänge<br />

gleich. Die einzige Ausnahme bilden Lehramtsstudiengänge: 12 Prozent aller Studierenden ohne<br />

Migrationshintergrund entscheidet sich für ein Lehramtsstudium. Bei den Studierenden mit Migrationshintergrund<br />

beläuft sich dieser Anteil auf nur 6 Prozent. 124 Zwar gibt es keine repräsentative<br />

empirische Untersuchung zu den Gründen, ausgehend von Erfahrungsberichten Jugendlicher bzw.<br />

Studieren<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund können aber vor allem das geringe Sozialprestige, kaum<br />

wahrgenommene Karrieremöglichkeiten, schlechte Vorerfahrungen während des eigenen Schul-<br />

122 http://www.bildungsserver.de/innovationsportal/bildungplus.html?artid=480<br />

123 http://www.kmk.org/presse-und-aktuelles/meldung/ergebnisse-<strong>der</strong>-325-plenarsitzung-<strong>der</strong>-kultusministerkonferenz-am-<br />

5-und-6-maerz-2009-in-stralsund.html<br />

124 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hg.) (2006): Die wirtschaftliche und soziale Lage <strong>der</strong> Studierenden in<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland 2006. 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch HIS<br />

Hochschul-Informations-System, Berlin, S. 46.<br />

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