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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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B. Sprachliche Integration<br />

Die intensive Zusammenarbeit mit Eltern zum Thema Sprachför<strong>der</strong>ung sollte über das Engagement<br />

einzelner Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Schulen hinaus jedoch grundsätzlich integraler Bestandteil<br />

<strong>der</strong> pädagogischen Arbeit <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen sein. Wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />

die Frage, wie Eltern mit Migrationshintergrund systematisch und nachhaltig dabei unterstützt<br />

werden können, die Entwicklung <strong>der</strong> Deutschkenntnisse ihrer Kin<strong>der</strong> gezielt zu för<strong>der</strong>n. Der<br />

Nationale Integrationsplan betont die zentrale Rolle <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Eltern in diesem Zusammenhang.<br />

Die Län<strong>der</strong> setzen sich dort für „die Einführung systematischer und zielgerichteter<br />

Elternansprache und -information ein, die die Themen frühe För<strong>der</strong>ung, frühzeitiger Kin<strong>der</strong>tagesstättenbesuch<br />

und Sprachentwicklung umfassen.“ 62<br />

Eltern mit einer an<strong>der</strong>en Herkunftssprache sollten dazu ermutigt werden, in <strong>der</strong>jenigen Sprache mit<br />

ihren Kin<strong>der</strong>n zu sprechen, die sie am besten beherrschen und in <strong>der</strong> sie sich am wohlsten fühlen.<br />

Bei vielen wird dies ihre Herkunftssprache sein. Für den Integrationsprozess <strong>der</strong> Familie und den<br />

Bildungsweg <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ist aber auch die Bereitschaft <strong>der</strong> Eltern von Bedeutung, ihre eigenen<br />

Deutschkenntnisse zu verbessern. Sie sollten deshalb motiviert werden, selbst Deutsch zu lernen.<br />

Um dies zu unterstützen, haben die Beauftragte <strong>der</strong> Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge<br />

und Integration, die Kultusministerkonferenz <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und das Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge in einem gemeinsamen Schreiben Anfang 2009 Schulen in Deutschland über Integrationskurse<br />

für Eltern informiert. Unter dem Titel „Deutsch lernen – Deutschland kennenlernen. Damit<br />

unsere Kin<strong>der</strong> bessere Chancen haben“ hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im<br />

Sommer 2009 eine Motivationskampagne initiiert, um Eltern für die Teilnahme an Elternintegrationskursen<br />

zu gewinnen (vgl. auch Kapitel C).<br />

Die folgenden Empfehlungen beziehen sich auf die Rolle <strong>der</strong> Eltern bei <strong>der</strong> sprachlichen Bildung<br />

ihrer Kin<strong>der</strong>. Empfehlungen zur Zusammenarbeit mit Eltern werden in Kapitel C dargestellt.<br />

Empfehlungen<br />

Inhalte und Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Eltern zur sprachlichen För<strong>der</strong>ung ausgestalten<br />

Ansätze <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Eltern mit Migrationshintergrund sollten auch <strong>Angebote</strong> zur Stärkung<br />

<strong>der</strong> Kompetenzen <strong>der</strong> Eltern zur Unterstützung des Spracherwerbs ihrer Kin<strong>der</strong> umfassen,<br />

etwa durch Elternbildungsprogramme bzw. „Family-Learning-Kurse“. Für Elternbildungsprogramme<br />

sollten die Möglichkeiten <strong>der</strong> Familienbildung als Teil <strong>der</strong> Jugendhilfe nach § 16 SGB VIII Kin<strong>der</strong>-<br />

und Jugendhilfegesetz stärker genutzt werden.<br />

Eltern, Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Schulen sollten ihre Aktivitäten zur sprachlichen För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aufeinan<strong>der</strong> beziehen, um eine möglichst große Wirkung zu erreichen. Die Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und die Schulen sollten ihre Erwartungen an die Eltern dabei klar formulieren.<br />

Multiplikatorenprogramme erleichtern die Arbeit mit Eltern und wirken über die Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und Schulen hinaus. In verstärktem Maße sollten deshalb Kooperationen zwischen professionellen<br />

Sprachför<strong>der</strong>angeboten in Bildungseinrichtungen und Akteuren mit Multiplikatorenfunktion<br />

geför<strong>der</strong>t werden, etwa bei <strong>der</strong> Ausbildung von „Stadtteilmüttern“ (vgl. die Ausführungen zum<br />

Projekt „Stadtteilmütter“ in Berlin-Neukölln in Kapitel C).<br />

Umsetzungshinweis: Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Eltern<br />

Die Zusammenarbeit mit Eltern mit Migrationshintergrund bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sprachlichen Bildung ihrer<br />

Kin<strong>der</strong> kann – auf partnerschaftlicher Ebene und orientiert an den Bedürfnissen <strong>der</strong> Eltern und Kin<strong>der</strong> – unterschiedliche<br />

Formen annehmen:<br />

62 Vgl. Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2007): a.a.O., S. 26.<br />

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