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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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D. Gesellschaftliche Integration<br />

Sport, im sozialen, gesellschaftlichen und umweltbezogenen Bereich, in <strong>der</strong> Partei- o<strong>der</strong> Gewerkschaftsarbeit.<br />

Jugendverbandsarbeit findet unter an<strong>der</strong>en Rahmenbedingungen als Vereinsarbeit Erwachsener<br />

statt und verfolgt an<strong>der</strong>e inhaltliche Ziele. Die größeren Jugendverbände differenzieren sich vertikal<br />

in Orts-, Landes- und Bundesebene. Horizontal kooperieren die verschiedenen Jugendverbände<br />

in ihren Dachverbänden, den Stadt-, Kreis und Landesjugendringen. Auf Bundesebene gehören<br />

zurzeit 24 Verbände, 16 Landesjugendringe und 5 Anschlussverbände dem Deutschen Bundesjugendring<br />

(DBJR) an. Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind im DBJR (noch)<br />

nicht als Vollmitglied vertreten. Der Bund <strong>der</strong> Allevitischen Jugendlichen in Deutschland (AAGB) ist<br />

jedoch Anschlussmitglied. Über verschiedene Landesjugendringe, konfessionelle Verbände und<br />

die djo-deutsche Jugend in Europa 151 sind mehrere Vereine jugendlicher Migranten mittelbar Mitglied<br />

im DBJR. 152 Der DBJR vertritt nach eigenen Angaben 5,5 Millionen Jugendliche.<br />

Ziel <strong>der</strong> Jugendringe ist es, über Verbandsziele hinaus an <strong>der</strong> Lösung allgemeiner Jugendprobleme<br />

mitzuwirken. Die Jugendringe und -verbände werden meist aus den für Jugendliche zuständigen<br />

Ministerien und Jugendämtern finanziert. Auf Dauer angelegte För<strong>der</strong>ungen werden in <strong>der</strong><br />

Regel nur an Verbände vergeben, die Mitglied in einem Jugendring und als Träger <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendhilfe offiziell anerkannt sind. Prinzipiell können sich alle Jugendverbände um eine Mitgliedschaft<br />

in den Jugendringen bewerben, sofern sie den satzungsgemäß vorgegebenen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

entsprechen. Allerdings ist dies beson<strong>der</strong>s für kleine Vereine nicht einfach. Auf Bundesebene<br />

erfor<strong>der</strong>t die Mitgliedschaft im DBJR beispielsweise über 25.000 Mitglie<strong>der</strong> und Vereinsaktivitäten<br />

in mehr als <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>. Auch auf Landesebene ist in vielen Landesjugendringen<br />

die Aktivität in mindestens <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Kreise und Städte Voraussetzung für eine Mitgliedschaft.<br />

Auf Kreisebene gibt es bei den Jugendringen in <strong>der</strong> Regel keine quantitativen Kriterien.<br />

Die grundlegende Zuständigkeit für die Sicherung <strong>der</strong> örtlichen <strong>Angebote</strong> und Leistungen <strong>der</strong> Träger<br />

<strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit liegt bei den Kommunen, d.h. den Jugendämtern vor Ort. Mit Blick<br />

auf die ebenfalls wichtige Landes- und Bundesför<strong>der</strong>ung befinden sich kleine Verbände jedoch<br />

teilweise in einem Dilemma: Sie können oftmals die quantitativen Kriterien des För<strong>der</strong>mittelgebers<br />

auf Landes- o<strong>der</strong> Bundesebene nicht erfüllen und sind zu klein, um sich den Jugendringen anzuschließen.<br />

Gleichzeitig können sie aber auch nur schwer größer werden, weil die entsprechende<br />

(finanzielle) Unterstützung an die Mitgliedschaft in einem Jugendring gekoppelt ist. Hiervon sind<br />

Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund als tendenziell noch junge und kleine Vereine<br />

ohne Anschluss an die Ringstrukturen häufig betroffen. Hinzukommt, dass <strong>der</strong> staatliche Zuschuss<br />

an die Jugendringe nicht proportional zu <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Mitgliedsverbände wächst. Daraus kann<br />

eine Konkurrenzsituation zwischen anerkannten und neuen Jugendverbänden entstehen. In mehreren<br />

Jugendringen hat ein Diskussionsprozess begonnen, wie Vereine jugendlicher Migrantinnen<br />

und Migranten dennoch unterstützt werden können. Exemplarisch sei auf die Einführung <strong>der</strong> Anschlussmitgliedschaft<br />

o<strong>der</strong> auf die Aktivitäten <strong>der</strong> Landesjugendringe Baden-Württemberg, Bayern<br />

und Nordrhein-Westfalen verwiesen.<br />

151<br />

Die djo war ursprünglich ein Verband <strong>der</strong> Vertriebenenjugendlichenvereine, etabliert sich jedoch zunehmend als<br />

Dachverband von VJM.<br />

152<br />

Zu den Mitglie<strong>der</strong>n auf Bundesebene gehören <strong>der</strong> Assyrische Jugendverband Mitteleuropa, die Vereinigung <strong>der</strong> Jugendverbände<br />

aus Kurdistan, Integration, <strong>der</strong> Jugend- und Studentenring <strong>der</strong> Deutschen aus Russland und <strong>der</strong> Verband<br />

<strong>der</strong> Russischsprachigen Jugend in Deutschland.<br />

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