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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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C. Bildung und Integration<br />

Die Län<strong>der</strong> messen <strong>der</strong> Kooperation mit Eltern im Nationalen Integrationsplan daher einen hohen<br />

Stellenwert bei. 93 Sie haben unterschiedliche Anstrengungen unternommen, um Sprachlernmöglichkeiten<br />

für Eltern zu verbessern, Elterninformationen zum deutschen Bildungssystem zu verstärken<br />

und Erziehungsvereinbarungen mit Eltern anzuregen. Die Kultusministerkonferenz hat zudem<br />

im Dezember 2007 gemeinsam mit Migrantenorganisationen eine Erklärung zur Zusammenarbeit<br />

mit Eltern veröffentlicht. 94 Bund, Län<strong>der</strong> und Kommunen unterstützen darüber hinaus durch unterschiedliche<br />

Initiativen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen, Schulen, außerschulische Bildungsträger, Migrantenorganisationen,<br />

kommunale Einrichtungen und an<strong>der</strong>e Akteure vor Ort, Eltern mit Migrationshintergrund<br />

in ihrer Bildungs- und Erziehungskompetenz zu stärken, ihnen Sprachkenntnisse und<br />

Kenntnisse über das deutsche Bildungssystem zu vermitteln und die Kooperation zwischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und Schulen einerseits und Eltern an<strong>der</strong>erseits zu verbessern.<br />

Zur Einbindung <strong>der</strong> Eltern in die frühkindliche Bildung ihrer Kin<strong>der</strong> und zur Stärkung ihrer Erziehungskompetenzen<br />

werden <strong>Angebote</strong> zur Partizipation am Alltag von Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und Schulen, zur Deutschför<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> zur Bildungs- und sozialen Beratung gemacht, teilweise<br />

in Form umfassen<strong>der</strong> Erziehungspartnerschaften. Projekte zur Stärkung <strong>der</strong> Erziehungskompetenz<br />

werden von Bund und Län<strong>der</strong>n geför<strong>der</strong>t, Kommunen haben Beratungsstellen für Eltern mit Migrationshintergrund<br />

eingerichtet. Elternarbeit findet dabei nicht nur auf Projektebene, son<strong>der</strong>n auch<br />

als systematischer Bestandteil <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit von Bildungseinrichtungen statt. Die<br />

Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat als erstes Land ein Elternnetzwerk von und für Eltern<br />

mit Migrationshintergrund ins Leben gerufen, das auch dazu dient, das Know-how von Elternvereinen<br />

an an<strong>der</strong>e Eltern und ihre Organisationen weiterzugeben. 95<br />

Integrationsangebote für Eltern mit Migrationshintergrund, 96 die zur Steigerung <strong>der</strong> Bildungserfolge<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen beitragen sollen, reichen folglich von <strong>der</strong> sprachlichen Grundför<strong>der</strong>ung<br />

in den Elternintegrationskursen des Bundes über <strong>Angebote</strong> zur Stärkung <strong>der</strong> Elternbildung<br />

und Erziehungskompetenz, 97 bis hin zu Maßnahmen und Initiativen, die eine stärkere Kooperation<br />

von Elternhaus und Schule (die Beteiligung von Eltern mit Migrationshintergrund in Gremien schulischer<br />

Elternvertretung eingeschlossen) zum Ziel haben. Eine wichtige Rolle spielen in diesem<br />

Themenbereich zunehmend Vereine von Eltern mit Migrationshintergrund o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Migrantenorganisationen<br />

selbst.<br />

In <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Integrationsför<strong>der</strong>ung ist das Thema „Eltern mit Migrationshintergrund“ gekennzeichnet<br />

von Doppelungen, Angebotslücken und fehlen<strong>der</strong> Abstimmung bestehen<strong>der</strong> <strong>Angebote</strong>.<br />

Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Zuständigkeit für den Bereich <strong>der</strong> Elternbildung nicht abschließend<br />

geregelt ist. Eine systematische Steuerung wird dadurch erschwert, dass eine klare<br />

strukturelle Verankerung und finanzielle Zuständigkeit nicht gegeben ist.<br />

Viele <strong>der</strong> folgenden Empfehlungen zeigen Möglichkeiten auf, wie pädagogische Fachkräfte, Lehrerinnen<br />

und Lehrer mit Eltern mit Migrationshintergrund zusammenarbeiten können. Die Empfehlungen<br />

beziehen sich dabei vorrangig explizit auf den schulischen Bereich. Viele <strong>der</strong> Empfehlun-<br />

93 Eine Übersicht über Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Eltern bietet: „Erziehung als Auftrag von Elternhaus und Schule.<br />

Informationen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> über die Zusammenarbeit von Eltern und Schule“. (Beschluss <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz<br />

vom 04.12.2003, siehe http://www.kmk.org).<br />

94 „Integration als Chance – gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit“. Gemeinsame Erklärung <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz<br />

und <strong>der</strong> Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund. Berlin, 2007.<br />

95 http://www.elternnetzwerk.nrw.de<br />

96 Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden statt „Eltern mit Migrationshintergrund“ nur „Eltern“ verwendet. In Fällen, in<br />

denen Eltern mit als auch Eltern ohne Migrationshintergrund bezeichnet werden, wird explizit darauf hingewiesen.<br />

97 Vgl. Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.) (2006): Bestandsaufnahme und Evaluation<br />

von <strong>Angebote</strong>n im Elternbildungsbereich. Berlin, S. 149. Die Stärkung <strong>der</strong> Erziehungskompetenz ist auch ein Schwerpunkt<br />

<strong>der</strong> vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geför<strong>der</strong>ten Projekte (vgl. z.B. Projektjahrbuch 2008).<br />

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