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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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C. Bildung und Integration<br />

machen können. Schließlich veranstalten Universitäten Schnupperstudien in Projektwochen o<strong>der</strong><br />

bieten Lehramtsstudierenden Unterstützung beim Erwerb des akademischen Deutsch o<strong>der</strong> beim<br />

Umgang mit Diskriminierung (entsprechende <strong>Angebote</strong> gibt es an Lehrstühlen <strong>der</strong> Universität<br />

Bremen und <strong>der</strong> Universität Tübingen). Deutschlandweit gibt es viele gute Ideen, Projekte, Netzwerke,<br />

Initiativen und Forschungsvorhaben, die bislang aber nur selten län<strong>der</strong>übergreifend bekannt<br />

sind. Auf Initiative des Netzwerks für Lehrer mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte in Nordrhein-<br />

Westfalen wird ein von Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geför<strong>der</strong>ter, bundesweiter Kongress<br />

das Thema aus wissenschaftlicher und praxisbezogener Perspektive einem breiten Publikum<br />

aus Wissenschaft und Praxis vorstellen. Die folgenden Empfehlungen sollen auch dazu beitragen,<br />

die Erfahrungen und erfolgreich eingesetzten Instrumente <strong>der</strong> Projekte, Programme und<br />

Initiativen stärker zu verbreiten.<br />

Darüber hinaus hat das Bundesamt ein Konzept für eine deutsch-türkische Koproduktion entwickelt,<br />

die das Berufsbild „Lehrerin / Lehrer“ und Wege und Unterstützungsmöglichkeiten während<br />

Studium und Referendariat in einer türkischsprachigen Fernsehsendung vorgestellt hat. Ausschnitte<br />

<strong>der</strong> Sendung sind auf <strong>der</strong> Internetseite http://www.integration-in-deutschland.de veröffentlicht.<br />

Empfehlungen<br />

Kompetenzen und Potenziale von Lehrkräften mit Migrationshintergrund benennen und för<strong>der</strong>n<br />

Lehrkräfte mit Migrationshintergrund sind zunächst Fachlehrkräfte wie alle an<strong>der</strong>en auch. In diesem<br />

Sinne sind sie positive Vorbil<strong>der</strong> gelungener Integration. Sie dürfen nicht auf die Funktion interkultureller<br />

Krisenmanager o<strong>der</strong> Übersetzer reduziert werden. Die Entscheidung für die Übernahme<br />

einer entsprechenden Rolle o<strong>der</strong> Funktion muss je<strong>der</strong> Lehrkraft überlassen bleiben.<br />

Interkulturelle Kompetenz ist nicht notwendigerweise Konsequenz des Migrationshintergrunds.<br />

Zusätzlich zur positiven Einstellung einer Lehrerin / eines Lehrers gegenüber sprachlicher und kultureller<br />

Heterogenität ist auch eine Professionalisierung bzw. professionelle Vermittlung interkultureller<br />

Kompetenz (interkulturelle Konfliktlösung, Umgang mit Heterogenität) notwendig.<br />

Spezifische Ressourcen von Lehrpersonen mit Migrationshintergrund nutzen<br />

Lehrkräfte mit Migrationshintergrund können neben Kenntnissen in Herkunftssprachen und dem<br />

Einblick in an<strong>der</strong>e Traditionen und Kulturen auch eine interkulturelle Perspektive auf Schule und<br />

Unterricht mitbringen. Diese interkulturelle Perspektive kann die Schule bereichern und Schulentwicklung<br />

för<strong>der</strong>n. Schulleitungen und Kollegien müssen verstärkt angeregt und befähigt werden,<br />

diese migrationsbedingten Ressourcen von Lehrpersonen mit Migrationshintergrund zu nutzen.<br />

Zugangsbarrieren zum Lehramtsstudium abbauen<br />

Um Strategien zu entwickeln, mehr Studienberechtigte mit Migrationshintergrund für ein Lehramtsstudium<br />

zu interessieren, ist es erfor<strong>der</strong>lich, die – allgemeinen o<strong>der</strong> zielgruppenspezifischen –<br />

Gründe zu identifizieren, die einem Lehramtsstudium möglicherweise entgegenstehen und darauf<br />

aufbauend zielgruppengerechte Informationen und <strong>Angebote</strong> zu entwickeln.<br />

Fehlende finanzielle Ressourcen sind generell ein Hin<strong>der</strong>nis für die Aufnahme eines Studiums.<br />

Stipendienprogramme können Abhilfe schaffen. Subjektive Gründe gegen ein Lehramtsstudium,<br />

insbeson<strong>der</strong>e solche, die auf Befürchtungen vor Diskriminierung und eigenen schlechten Erfahrungen<br />

mit <strong>der</strong> Schule basieren, sollten ernst genommen und durch frühzeitige Informationen und<br />

entsprechende Beratungsangebote entgegengewirkt werden (siehe unten).<br />

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