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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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D. Gesellschaftliche Integration<br />

Ziele interkultureller Öffnung <strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Partizipation in Jugendverbänden<br />

Eine erste Zielrichtung <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung <strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit ist die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Partizipation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Jugendverbänden, Jugendringen<br />

und Jugendinitiativen <strong>der</strong> Mehrheitsgesellschaft. Gemeinsames Erleben ermöglicht Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund, neue Sichtweisen einzunehmen und interkulturelle<br />

Kompetenz zu erwerben. Darüber hinaus stellt die interkulturelle Öffnung eine Strategie <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>gewinnung für Vereine dar, <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>zahlen rückläufig sind. Für die Jugendverbände<br />

stellen Auseinan<strong>der</strong>setzungen über Fragen <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung daher richtungweisende<br />

Weichen für die Zukunft.<br />

Da interkulturelle Öffnung auf mehreren Ebenen erfor<strong>der</strong>lich und wirksam ist, ist das Ziel <strong>der</strong> Öffnung<br />

eines Verbands nur auf dem Weg eines langfristigen Organisationsentwicklungsprozesses zu<br />

erreichen. Unterschieden werden drei Ebenen <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung: die individuelle, die<br />

strukturelle und die (jugend)politische Ebene. 153<br />

Öffnungsprozesse auf <strong>der</strong> individuellen Ebene betreffen die Vereinsmitglie<strong>der</strong>. Dabei geht es zum<br />

einen darum, die <strong>Angebote</strong> von Jugendverbänden so zu gestalten, dass verstärkt Jugendliche mit<br />

Migrationshintergrund daran teilnehmen können, diese mitgestalten und auch für den Verein gewonnen<br />

werden. Zum an<strong>der</strong>en geht es um Sensibilisierungsangebote für die bereits vorhandenen<br />

Mitglie<strong>der</strong>. Auf <strong>der</strong> strukturellen Ebene kommt es darauf an, die interne und externe Darstellung<br />

des Verbands hinsichtlich des Anspruchs auf interkulturelle Öffnung zu überprüfen und zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Zudem wird die Zusammensetzung <strong>der</strong> haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden eines<br />

Jugendverbands hinsichtlich <strong>der</strong> Einbeziehung von Menschen mit Migrationshintergrund in den<br />

Blick genommen. (Jugend)politisch sollte eine Institution, die sich interkulturell öffnet, öffentlich<br />

Stellung beziehen und den Stellenwert sowie die politischen Verän<strong>der</strong>ungsfor<strong>der</strong>ungen, die sich<br />

aus einer Öffnung ergeben, auch innerhalb <strong>der</strong> verschiedenen Gremien <strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit<br />

kommunizieren.<br />

Die interkulturelle Öffnung <strong>der</strong> Jugendverbände kann von zwei Seiten initiiert werden: Zum einen<br />

kann <strong>der</strong> Impuls zur interkulturellen Öffnung von <strong>der</strong> Verbandsspitze ausgehen. Interkulturelle Öffnung<br />

wird dann oft hauptamtlich getragen. Wichtig ist jedoch, dass die begleitenden Diskussionen<br />

auf allen Ebenen geführt werden. Problematisch kann dabei sein, dass die Mitglie<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Basis<br />

an<strong>der</strong>e Handlungsbedarfe und -fel<strong>der</strong> sehen als die Organisationsspitze. Ressourcen für die zum<br />

Teil als „pädagogisches Luxusproblem“ wahrgenommene interkulturelle Öffnung sind an <strong>der</strong> Basis<br />

nicht immer einfach aktivierbar. Die interkulturelle Öffnung einer Organisation kann aber auch von<br />

<strong>der</strong> Basis selbst initiiert werden und von dort in die obere Ebene getragen werden. Ein solcher<br />

Prozess benötigt engagierte Schlüsselpersonen, die die Basis begeistern können und zugleich<br />

fähig sind, den Gedanken <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung in Gremien und Mitglie<strong>der</strong>versammlungen<br />

hineinzutragen.<br />

Anerkennung und Integration <strong>der</strong> Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />

in Jugendverbandsstrukturen<br />

Die zweite Zielrichtung <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung <strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit ist die Integration<br />

<strong>der</strong> Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in bestehende Jugendverbandsstrukturen.<br />

Neben Migrantenorganisationen haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend Vereine von<br />

153 Vgl. Jagusch (2007): a.a.O.<br />

Seite 146 / 199

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