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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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B. Sprachliche Integration<br />

und asylrechtlichen Richtlinien <strong>der</strong> Europäischen Union (Richtlinienumsetzungsgesetz) vom 28.<br />

August 2007 ergeben.<br />

So entstand eine Reihe von Neuregelungen und Verbesserungen, u.a. die Erhöhung <strong>der</strong> Stundenzahl<br />

bei den Integrationskursen für spezielle Zielgruppen auf bis zu 945 Unterrichtsstunden, die<br />

Einführung kostenloser Abschlusstests für alle Teilnehmergruppen, die Möglichkeit, 300 Unterrichtsstunden<br />

zu wie<strong>der</strong>holen sowie die Anhebung des teilnehmerbezogenen Stundensatzes von<br />

2,05 auf 2,35 Euro.<br />

Parallel wurden die Integrationskurse auch inhaltlich-konzeptionell weiterentwickelt. Die überarbeitete<br />

Integrationskursverordnung, die am 08. Dezember 2007 in Kraft trat, machte eine Aktualisierung<br />

<strong>der</strong> bis dahin bestehenden Konzepte für den allgemeinen und die speziellen Integrationskurse<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Darüber hinaus wurden zwei neue Konzepte für Intensiv- bzw. För<strong>der</strong>kurse entwickelt.<br />

Bis auf das neue Konzept für einen bundesweiten För<strong>der</strong>kurs sind im Jahr 2009 alle neuen<br />

und überarbeiteten Konzepte in Kraft getreten. Der Orientierungskurs findet seit 2008 auf <strong>der</strong><br />

Grundlage eines bundesweit einheitlichen Curriculums statt.<br />

Seit dem 1. Juli 2009 wird zum Abschluss des Sprachkursteils des Integrationskurses die skalierte<br />

Sprachprüfung „Deutsch-Test für Zuwan<strong>der</strong>er“ (DTZ) eingesetzt. Dieser Test unterscheidet sich<br />

von <strong>der</strong> bis dahin eingesetzten Prüfung zum „Zertifikat Deutsch“ in zwei wesentlichen Punkten:<br />

• Er bildet Sprachkenntnisse auf den beiden Sprachniveaus A2 und B1 des GER ab. Mit <strong>der</strong><br />

alten Prüfung zum „Zertifikat Deutsch“ konnte bisher nur nachgewiesen werden, ob Sprachkenntnisse<br />

mindestens auf dem Niveau B1 vorlagen o<strong>der</strong> nicht.<br />

• Er richtet sich ausschließlich an in Deutschland lebende zugewan<strong>der</strong>te Personen, während<br />

die Prüfung zum „Zertifikat Deutsch“ auch an ein internationales Publikum gerichtet war.<br />

2009 wurde auch <strong>der</strong> bundeseinheitliche Test zum Orientierungskurs eingeführt.<br />

Eine wichtige Grundlage für die inhaltlich-konzeptionelle Weiterentwicklung <strong>der</strong> Integrationskurse<br />

bildet das „Rahmencurriculum für Integrationskurse – Deutsch als Zweitsprache“. Das Anfang<br />

2008 veröffentlichte Rahmencurriculum wurde vom Goethe-Institut im Auftrag des BMI erarbeitet<br />

und zeigt, in welchen gesellschaftlichen Kontexten Migrantinnen und Migranten Deutsch nutzen<br />

wollen bzw. müssen. Davon ausgehend werden maximal mögliche Lernziele detailliert beschrieben,<br />

den Niveaustufen A1, A2 und B1 des GER zugeordnet und in die zwölf wichtigsten Lebensbereiche<br />

von Migrantinnen und Migranten eingruppiert.<br />

Um diese Lebensbereiche zu identifizieren und zu definieren, ging <strong>der</strong> Entwicklung des Rahmencurriculums<br />

eine Recherche und Dokumentation hinsichtlich <strong>der</strong> Sprachbedarfe von Teilnehmenden<br />

an Integrationskursen durch Befragung von Institutionen, Kursträgern und Kursteilnehmerinnen<br />

und -teilnehmern durch die Ludwig-Maximilians-Universität München voraus. Das Rahmencurriculum<br />

und die Kurskonzepte stehen somit auf einer stabilen wissenschaftlichen Basis.<br />

Bilanz und Perspektiven<br />

Die Integrationskurse sind von drei längerfristigen Trends geprägt:<br />

• Nicht nur Neuzugewan<strong>der</strong>te, son<strong>der</strong>n gerade auch Migrantinnen und Migranten, die schon<br />

viele Jahre in Deutschland leben, zeigen ein großes Interesse an den Kursen und absolvieren<br />

sie freiwillig. Ihr Anteil beträgt über die Hälfte aller Teilnehmenden.<br />

• Die Integrationskurse erreichen die wichtige Zielgruppe <strong>der</strong> Frauen: Ihr Anteil belief sich in<br />

den vergangenen Jahren gleichbleibend auf rund zwei Drittel.<br />

• Die Nachfrage nach Integrationskursen für spezielle Zielgruppen steigt. Dennoch ist <strong>der</strong> allgemeine<br />

Integrationskurs mit einem Anteil von rund 60 Prozent an allen Integrationskursen<br />

nach wie vor die beliebteste Kursart.<br />

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